Zwei Herzen ein Körper.

Darüber, wie ich meine Schwangerschaft empfunden habe.

1-4 Schwangerschaftswoche

Ich wusch mir die Tränen ab und atmete tief durch. Es ist der 4. Januar und ich hätte nie gedacht dass das neue Jahr 2020 so dramatisch beginnen würde.

Matthias sitzt neben mir und ich hatte den Eindruck, dass mein Herz aus meinem Körper springt. Ich hatte solche Angst.

Nichts war wie es soll. Wir saßen einfach da. Auf den Bett. Wohnten bei meinen Schwieger Eltern und am Montag sollte meine neue Arbeit starten. Ich fühlte mich komisch… Anders… Also machten wir den Test.

Dieser Test sollte mein ganzes Leben verändern.

Meine Intuition schrie mir aus der Seele. Dort saßen wir. Vor diesem Test. In dieser beschissenen Situation. Matthias starrte regelrecht auf dieses Ding. Ich versuchte krampfhaft nicht drauf zu schauen. Ich sah Matthias an, weil es mich beruhigte.

Plötzlich, da! Ein Lächeln in seinem Gesicht. Das muss heißen, der Test ist negativ.

Er sagte innerhalb weniger Sekunden: „ alles klar, du bist schwanger. Da sind zwei Striche.“

Geschockt und verzweifelt wie ich war, wiederholte ich nur mehrmals: „ warte ab, der Strich verschwindet noch.“

Mit diese Überzeugung brach ich auch schon in Tränen aus. Pure Hilflosigkeit. Unverständnis gegenüber Matthias, welcher mir lächelnd sagte: „ Schatz, der zweite Strich wird nicht verschwinden.“

Oh mein Gott! Wir kriegen ein Baby!

Die Lage erschien aussichtslos. Ohne Hoffnung. Dies war definitiv nicht der perfekte Zeitpunkt.

Nachdem ich, unachtsam wie ich bin, die Holztreppe mit meinem Steißbein knutschte, fuhren wir nach einer schlaflosen Nacht ins Krankenhaus, wo wir auch erfahren sollten, wie weit ich schon war.

Immer noch unter Schock und überzeugt dass niemand davon erfahren sollte, lege ich nun in diesem Krankenhaus Bett. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Ich schaffe das nicht ging mir die ganze Zeit durch den Kopf.

Matthias hielt die ganze Zeit fest in meine. Bitte lass mich nicht los.

Da war er auch schon, der Arzt mit Blutergebnissen. Mein Herz pocht. Angst überkommt mich. „Frau Kniepen, sie sind circa in der vierten Woche schwanger“, sagte er.

Der Arzt kannte an meiner Reaktion, dass ich mir noch nicht schlüssig war, wie es weitergehen sollte. Er drückte mir ein Papier in die Hand und meinte ich solle einen Notfalltermin bei einer Gynäkologin machen. Einmal zu Hause angekommen tat ich dies sofort. Ich sprach mit zittriger Stimme auf den Anrufbeantworter.

Komischerweise hatte ich das ständige Bedürfnis zu duschen… Als könne ich die Situation einfach in meinem Körper spüren. hab schon Matthias ständig bei mir war, fühlte ich mich so alleine. Denn schließlich bin ich schwanger. Nicht er.

Ich musste meine Gedanken ordnen. Vor allen Dingen aber meine Gefühle.

Ich sprach unter dem fließend Wasser zusammen. Verloren in meinem eigenen Körper. Gefangen in meiner Gedanken, welche plötzlich widersprüchlicher nicht sein konnten.

Was mir in meinem Kopf so klar erschien, fühlte sich plötzlich so falsch an.

Am nächsten Tag, hatte ich auch schon den Termin bei der Bühne Kolloge an. Da ich Meister der Verdrängung bin, wollte ich am liebsten einfach abhauen.

Alles ignorieren. Fliehen.

Sie gab mir die Nummer von einer Frau, welche mir bei diesem Schwangerschaftskonflikt helfen sollte.

Am nächsten Tag, hatte ich auch schon den Termin bei der Gynäkologin an. Da ich Meister der Verdrängung bin, wollte ich am liebsten einfach abhauen. Alles ignorieren. Fliehen. Sie gab mir die Nummer von einer Frau, welche mir bei diesem Schwangerschaftskonflikt helfen sollte?

Diese Konfliktberatung nennt sich Prisma. In Belgien ist es so, dass nur diese Frau ein Dokument ausstellen darf, welches die Abtreibungsklinik braucht, um eine Abtreibung durchführen zu können.

Wie dem auch sei, die Gynäkologin zeigte uns nun die befruchtete Zelle. Bestätigte uns die Schwangerschaft.

Ich wollte mit niemandem darüber sprechen. Matthias war jedoch der Meinung, wir sollten mit einem Mitglied umgehend darüber sprechen.

Ich hingegen, wollte mir erst mal über die Situation im Klaren werden. Mit mir selbst ins Reine kommen. Wieso? Etwa weil ich weiß, dass ich dich vielleicht doch wollte? Oder vielleicht doch weil ich egoistisch war und meinte mein Leben alleine führen zu müssen?

Mein Herz und mein Verstand arbeiteten gegeneinander.

Ich sprach mir also bei dieser Konfliktberatung all den Ballast von der Seele. Die Beraterin merkte schnell den Zwiespalt in mir. Sie wollte, dass ich meiner Seele etwas Ruhe und Klarheit gönne.

Zurück zu Matthias. Ich war ihm so unendlich dankbar. Je mehr ich mich isolierte, umso mehr fühlte ich mich unter Druck gesetzt eine Entscheidung zu treffen. Doch immer an meiner Seite, Matthias.

Ich empfand Scham, weil ich manchmal dachte, es sei nicht der richtige Weg, jetzt ein Kind zu kriegen. Ich befürchtete unsere Beziehung sei zu jung um einer solchen Last gewachsen zu sein.

Bei ihm fühlte ich mich zu Hause.doch wir hatten uns noch nichts aufgebaut. Saßen hier, in dem Haus seiner Eltern, mit zwei Hunden, tausenden Wohnungabsagen und einem Kätzchen. In solch einer Situation sollte man doch kein Baby kriegen oder?

Eins war klar. Wenn wir das schaffen wollten, mussten sich einige Dinge verändern!

Ich hatte immer schon Angst davor, mich emotional zu binden. Also fand ich mich schon damit ab, ohne Matthias diesen Weg zu beschreiten. Ich muss.

Muss mir sicher sein, dass ich alles auch alleine schaffen könnte. Diese Sicherheit brauche ich mehr als alles andere, das einzige ist, worauf ich vertrauen kann.

Dann kam der Moment, an dem Matthias ist deine Eltern gesagt hat. Ich war stinksauer. Fühlte mich total in die Enge gedrängt. Das war der Moment.

Ich musste es auch meiner Mutter sagen. Es fühlte sich an wie eine Achterbahn aller möglichen Emotionen in den Bruchteil einer Sekunde.

Meine Mutter war unglaublich geschockt, man sah trotzdem, dass sie sich freute. Sie machte sich jedoch starke Sorgen, da wir in einer solch schwierigen Situation stecken. Nun wurde es konkret. Es wurde ausgesprochen.

Ich fühlte mich trotzdem direkt aufgefangen. Meine Mutter und ihr Partner standen zu meiner Entscheidung. Egal wofür ich mich im Endeeffekt entscheiden würde. Sie wies mich auf meine Verantwortung hin und dass ich mittlerweile zu alt sein, um mich nun vor der Konsequenz zu drücken

Wir entschieden uns dann für das Baby!

5-8 Schwangerschaftswoche

Alles ging plötzlich sehr schnell. Schon im Februar fanden wir unsere neue Wohnung. 87 m², Garten, Kinderzimmer, Atelier, alles was wir uns erhofften. Somit zogen wir innerhalb von drei Tagen bei meinen Schwiegereltern aus.

Endlich hatten wir unseren eigenen Rückzugsort. Etwas Ruhe ist eingekehrt.

Täglich von Übelkeit geplagt, bereitete ich mich mental darauf vor, ein Kind in meinem Bauch zu tragen.

Es schien mir die meiste Zeit einfach nur unreal.

Ich verfluchte es wie die Pest. Nicht das Baby, sondern diese Verdammte Übelkeit. Ständig saß ich da, mit einem Eimer in der linken Hand und mit einem Ingwertee in der rechten Hand.

Zusätzlich kam die Gereiztheit .. bedingt durch diese unglaubliche Hormonumstellung. Ein ständiges emotionales Wechsel Bad. Dann schließt sich auch noch die Müdigkeit ein. Das alles zusammen ergab einen fast unerträglichen Cocktail.

Die Jeans fing an zu zwicken, ich nahm stetig zu und ich fühlte mich einfach nicht mehr wohl in meinem Körper. Ich spürte, dass mein Selbstbewusstsein Stück für Stück verschwand. Meine Brüste taten bei jedem Schritt weh. Ich schien plötzlich überall Schwangere zu sehen.

Die Welt um mich rum veränderte sich. Ich veränderte mich.

Nun weiter, der erste Ultraschall mit Matthias zusammen. Mit der Entscheidung im Schlepptau, das Baby zu behalten. Es war ein überwältigender Moment. Als die Gynäkologin mir das Herz zeigte, finde ich sofort an zu weinen. Wir waren überwältigt und spürten sofort so unglaublich viel Liebe füreinander.

Es waren nur 2,5 cm, aber 2,5 cm pure Liebe.

9-12 Schwangerschaftswoche

Die ständige Kotzerai ging weiter. Parfüms oder Deos wurden unerträglich. Meine Geruchsempfindlichkeit war extrem.

Mein Becken fing an zu schmerzen und meine Brüste ertragen kaum noch bewegt Berührungen.

Ein weiterer Ultraschall. Du bist nun circa 18 g schwer und 7 cm groß. Deine Arme und Beine wachsen so langsam und ich werde stolz, doch ich sehe dich noch nicht vor mir. Das Ganze immer noch unrealistisch.

Mittlerweile habe ich auch jegliche Allergien entwickelt. Gegen das Schwangerschaftsöl, Duschgel jeglicher Art, Tabletten, alles mögliche… Ständig fühlte ich mich als hätte ich starke Perioden Schmerzen.

Die Übelkeit mein ständiger Begleiter.

13-16. Schwangerschaftswoche

Ich kann mich nicht mehr konzentrieren, vergesse so gut wie alles. Ein Gehirn wie ein Sieb. Doch okay, die Übelkeit lässt endlich langsam nach.

Meine Lieblingsbeschäftigung, Spaziergänge mit meinem Hund. Doch auch Nähe zu Matthias ist Priorität. Ich will ständig in seinen Armen liegen. Brauche diese Nähe. Weine oft ohne wirklichen Grund.

Meine Oma, der Mensch, der mir so wichtig war, lag auch noch im Krankenhaus. Nachdem sie den Krebs bekämpft hatte, lag sie nun da mit einer schweren Lungenembolie. Knapp dem Tode entkommen.

Dann veränderte sich sowieso alles. Der COVID-19 Virus klopfte an der Türe unserer Gesellschaft.

Es sollte unsere gesamte Gesellschaft verändern. Warum gerade jetzt? Genau jetzt, wo ich schwanger war. Ich sollte ein Baby bekommen und es auch noch direkt in eine ungesunde, kranke Welt gebären?

Es hieß nun Lockdown. Völlige Isolierung von allem. Keiner durfte vor die Türe. Risikogruppen jeglicher Art sollten soziale Kontakte vermeiden.

Zum ersten Mal schwanger und dann darf ich auch noch niemanden sehen?

Die erste Wölbung war ganz klar zu erkennen. Das Ziehen im Bauch wurde so stark, dass ich oft nicht mehr wusste wohin mit mir. Laut Ärztin war dies normal. Die Mutter Bender denen sich und daher kam auch diese Rückenschmerzen. Auf dem Bauch schlafen? Unmöglich!

15 cm und 220 g wuchsen weiter in meinem Körper. Nun konnte man auch die Gehirnhälften sehen. Alles bildete sich immer klarer. So langsam freute ich mich auf die Aufklärung deines Geschlechts.

17-20. Schwangerschaftswoche

Leider durften wir während Corona nicht fliegen, sonst wäre ich jetzt in Spanien. Fast jeden Abend nutzte ich die Badewanne.

Es lindert meine Bauchbeschwerden, und die Rückenschmerzen. Alle sagen einem gut man aussehe und wie Strahl die hau doch sei. Ich werde wahnsinnig! Man fühlt sich wie ein Wal! Ich fühlte mich gar nicht weiblich oder sexy.

Heben durfte ich nun gar nicht mehr und Massagen wurden zu dem schönsten Gefühl auf der Welt. Das eigene Spiegelbild liest einen losheulen wie ein Schlosshund.

Nichts passte mehr. Klamotten musste ich mir nun von anderen leihen. Von Kleidergröße 34 auf Kleidergröße 40.

Dann beschloss ich, mich auf die schönen Dinge zu konzentrieren. In einem abendlichen Lagerkoller wegen COVID-19 entschloss ich dann, dein Zimmer zu gestalten. Somit strich ich deine Wand und lies meiner Kreativität freien Lauf. In diesem Moment steht die Vorfreude ins Unermessliche.

Ich fing an im Internet zu stöbern und mich einzulesen, was man denn alles so brauchen würde. Die Liste der Dinge die uns fehlten war endlos. Der Druck wurde wieder groß.

Doch dann… Fühlte ich dich. Zum ersten Mal spürte ich deine Bewegungen. Ein unheimliches doch überwältigendes Gefühl. Du bist da! Mein Körper, dein zu Hause.

Nun kam auch der Moment, an dem ich dich wahrgenommen habe. Mich wirklich auf dich freute. Ich fing an du zu sagen.

Der große Ultraschall. Heute sollten wir erfahren, ob du ein Mädchen oder ein Junge werden würdest.

Die Ärztin war sich nicht sicher. Sie tendierte zu 80 % zu einem Mädchen, konnte es jedoch nicht klar sagen, da du deine Beine zusammendrücktest.

Kurz darauf kam der Ultraschall, in dem deine Organe gecheckt worden. Alles perfekt. Dein Herz, dein Hirn, dein Körper. Diese Ärztin, bestätigte mir schlussendlich dass du ein Mädchen werden würdest.

In diesem Moment fing ich an dich über alles zu lieben. 380 g schwer und circa 25 cm warst du nun.

21-24. Schwangerschaftswoche

Klamottentechnisch war ich nun komplett umgestellt. M ist nun meine Größe. Tschüss XS. Sport? Unmöglich! Sex? Eher selten. Mein innerer Monk? Voll und ganz da.

Dein Zimmer dann immer mehr Gestalt an. Sterilisierter, Flaschenwärmer, Beistellbett, Kinderwagen, Deco und die ersten Baby Klamotten fanden sogar Einzug. Wir freuten uns so sehr auf dich.

Der Bauch ist nun riesig, die Beine unglaublich unproportioniert und mein Hintern fett wie noch nie. Nun wiegst du circa 600 g und bis 36 cm groß. Dein Gesicht konnte man nun schon richtig erkennen.

Ständig spüre ich dich strampeln, du bewegst dich fast ohne Pause.

25-28. Schwangerschaftswoche

Aufstehen. Pipi.

Essen. Pipi.

Gehen. Pipi.

Schlafen. Pipi.

Egal was man auch machte, die Blase spielt nicht mit. Ständig musste ich pinkeln. Mein Bauch war nun richtig groß und das Atmen durch die Mundmaske war die Hölle. Die Kurzatmigkeit wurde fast unerträglich.

Mama und ich fuhren nach Aachen. Nach 4 Stunden haute ich mich sofort wieder aufs Ohr. Es war so unglaublich anstrengend. Mittlerweile hatte sich auch gut Wasser in meine Beine eingelagert. Hinzu kommt eine brütende Hitze. Juni war der trockenste Monat seit 20 Jahren. Schlafen und pinkeln gehörten zu meinen Tagesbeschäftigungen.

Beim Nießen, lachen oder Husten verirren sich gerne mal Tröpfchen ins Höschen. Nachts kam ich kaum zum Schlafen, da die Kurzatmigkeit, das Sodbrennen oder die Wadenkrämpfe mich wach hielten.

Die Rückenschmerzen waren brutal, und das Becken hat mich oft weinen lassen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir auch endlich eine Wickelkommode für dich gefunden. Dein Zimmer war so gut wie fertig.

So langsam fange ich wirklich an, mich zu nerven. Mein Körper hielt die Strapazen nicht länger aus. Doch dann strampelst du wieder und ich erinnerte mich wie wichtig du mir bist.

Nun machte ich mir auch endlich Gedanken um das Thema Hebamme. Zum Glück gibt es die Tante von Matthias. Und die Liebe Gitte ist

Ich wiegte mittlerweile 74 kg und habe somit ganze 11 kg zugenommen. Meine Gedanken kreisten um die Geburt.

Wassergeburt, Kaiserschnitt oder normale Entbindung?

Ich empfand alles als ein Gemisch aus Angst und Vorfreude. Matthias ist ganz doll verliebt in meinen Bauch. Er sprach ganz oft zu dir Mann sagte, dass er dich liebt. Dein Name steht nun auch endlich fest. Es hörte und fühlte sich direkt richtig an

Fiona Fee Emonts

Das Glücksgefühl stieg nun täglich an. Dein Name, war eine relativ lange Geschichte. Ursprünglich wollten wir dich nur Fee nennen. Da aber ein Fabelnamen nicht erlaubt war, überlegten wir weiter. Wir wollten unbedingt Fee in deinen Namen einbringen.

Es fehlte uns nur noch ein Name, welcher das ganze stärkt. Du solltest eine starken Namen bekommen. Einen Namen, einer Frau, die etwas erreichen würde.

Als wir den Namen Fiona aussprachen, mussten wir direkt, das bist du.

Fiona kommt aus dem gällischen und bedeutet die Weiße, die Reine.

Der Termin bei der Gynäkologin war am 12. Juni, und dein Kopf war bereits unten im Becken. Deine Beinchen lagen genau unter meinem Magen. Du wogst stolze 1126 g und warst ca 40cm groß. Man konnte klar deine Stupsnase und Lippen erkennen. Deine Fingerchen sah man auch schon.

29-32. Schwangerschaftswoche

„Bist du gerne schwanger?“ fragen mich die Leute ständig. Wie formuliere ich es, ohne dass mich die Leute wie ein Monster sehen? Nein. Nicht wirklich.

Nicht falsch verstehen… Ich freute mich auf das Baby und würde jetzt schon alles für dich tun. Aber eine Schwangerschaft ist für mich in erster Linie Mittel zum Zweck. Das Ergebnis liebe ich 1000 mal mehr als den Umstand.

Bedeutet aber trotzdem nicht, dass ich das Wunder in meinem Körper nicht zu schätzen wüsste. Die Faszination bleibt trotzdem erhalten. Die Faszination, was mein körperfähig ist zu leisten. Doch ohne das Resultat „Baby“ wäre das schwanger sein definitiv nicht mein favorisierter körperlicher Zustand.

Ich würde mir wünschen, dass Mütter/Schwangere weniger vorwurfsvoll gegenüber anderen Müttern/Schwangeren wären. Dass Frauen endlich aufhören so hart mit anderen ins Gericht zu gehen. Gerade Schwangerschaften könnten unterschiedlicher nicht sein. Ich hätte mir das am Anfang nie erträumen lassen, wie hart deine Schwangerschaft wirklich sein kann.Schwangerschaften könnten unterschiedlicher nicht sein. Ich hätte mir das am Anfang nie erträumen lassen, wie hart deine Schwangerschaft wirklich sein kann.

Nach dreimonatiger Kotzphase gefolgt von Becken und Rückenproblemen, welche Hand in Hand mit der Gewichtszunahme gingen, habe auch ich diese Meinung geändert.

In der 31. Schwangerschaftswoche wurden mir acht Wirbel eingerenkt, da mein Becken einen Schiefstand erlitten hatte. Das Becken sollte in der 36. Woche gerichtet werden, da ich teilweise wie ein Käfer auf dem Rücken lag und nicht mehr alleine hochkam.

Trotz all den Schmerzen bin ich unglaublich glücklich, dass du, mein Baby, gesund ist und von all meinen körperlichen Schmerzen nichts mitbekommt.

33-37. Schwangerschaftswoche

Zum Ende hin wurde es denn wirklich hart. Keine einzige Nacht konnte ich mehr durchschlafen. Die Schmerzen in meinem Rücken waren wirklich schlimm. Spaziergänge mit meinem Hund waren leider auch nicht mehr möglich.

Ich hatte unfassbar an Gewicht zugelegt, mittlerweile waren es knapp 18 kg.

Das Selbstbewusstsein leidet wie ein Straßenhund. Ich fühlte mich gar nicht mehr wohl in meinem eigenen Körper. Wie gefangen in ihm.

Ich hatte endlich mal meine Kliniktasche gepackt. Ich drückte mich davor, doch ich wusste irgendwann muss ich es tun.

Dann war ein schockierendes Ereignis. Matthias und ich haben uns heftig gestritten. Was sehr lange Zeit nicht mehr vorgekommen war. Ich fing an zu bluten, lag auf dem Badezimmer Boden, und war wie erstarrt.

Dann fuhren wir das erste Mal ins Krankenhaus. Ich war circa in der 35. Schwangerschaftswoche. Ich hatte wirklich starke Angst um dich. doch zum Glück, ging es dir gut. Und der Muttermund war noch komplett geschlossen.

Ich hatte sehr stark mit Senk- und Vorwehen zu kämpfen. Jede Frau, die weiß wie es sich anfühlt, weiß wie schmerzhaft es sein kann.

Ich war oft beim Gynäkologen, weil er schon in der 36. Schwangerschaftswoche Verdacht auf eine Gestose hatte. Dann war ich ein einem Tag bei der Hebamme zur Beratung. Zur Vorbereitung auf die Geburt.

Wir sprachen noch darüber, dass das Baby mit Sicherheit etwas früher kommen würde als geplant. Es war eine brütende Hitze. 32°, unerträglich.

Ich informierte mich, wie es sich wohl anfühlt würde, wenn die Fruchtblase springen würde. Ab welchem Zeitpunkt genau ich merken würde, dass es Wehen sind, die die Geburt einleiten würden. Ich informierte mich über alles um mich so gut wie möglich auf den Moment vorzubereiten.

Am nächsten Tag war ich mit meiner Mutter einkaufen, diese war geschockt mich zu sehen. Ich sah anscheinend aus wie die Frau von Michelin. Ich fühlte mich auch wirklich nicht gut. Mir war schwindlig, ich sehr ständig doppelt Und mein Körper war unglaublich geschwollen. Mein Gesicht sah aus wie ein Pfannekuchen. Meine Arme schmerzten, als würden sie bald platzen wie Knackwürste.

Dann fuhren wir zur Kontrolle. Das war wohl meine letzte Kontrolle beim Gynäkologen. Danach war es soweit…

Ein Gedanke zu “Zwei Herzen ein Körper.

  1. Vielen Dank für diesen Bericht über den Verlauf deiner Schwangerschaft, den ich in seiner Offenheit an einigen Stellen durchaus mutig finde! Obwohl ich nur den bescheidenen männlichen Anteil daran kenne, hat mich vieles darin an das Jahre zurückliegende Werden meiner eigenen Tochter erinnert. Auch dafür ein Dankeschön, und natürlich Glückwünsche zu eurem Töchterlein, das Euch noch viel Freude bereiten möge!

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