Heute genau auf den Tag bist du drei Monate alt. Gestern war es soweit. Das erste Mal Fläschchen geben.
Doch es war alles andere als anfangs gewollt. Ich habe die ganze Zeit voll gestillt. Bis gestern.
Lasst mich alles von Anfang an erklären.
Noch in der Schwangerschaft habe ich gedacht, dass ich es nicht schaffen würde länger als eine Woche oder zwei zu stillen. Ehrlich gesagt habe ich auch damit gerechnet, dass meine Brust viel zu empfindlich sein wird um überhaupt zu stillen. Umso glücklicher war ich natürlich, zu merken, dass es doch reibungslos funktioniert.
Ich hatte keinerlei Probleme dich mit meinem eigenen Körper zu ernähren. Hatte auch genug, um dich tagtäglich mehrfach satt zu kriegen.
Der Rhythmus war anfangs schon wirklich angenehm. Zu Beginn waren es 3 Stunden, dann wurden es schnell vier oder sogar nachts 5 Stunden.
Doch vor circa zwei Wochen wurde dann alles anders. Du wurdest richtig motzig. So, wie ich dich eigentlich nicht kenne.
Ich wusste nicht genau was los war. Woher auch? Ich bin auch zum ersten Mal Mama. War es vielleicht ein Schub? Oder war es doch die Projektion meines Stresses auf dich?
Ich konnte es mir anfangs nicht erklären.
Nach tagelangem Kampf mit dem Stillen wurde ich dann auch richtig frustriert.
Meine Nerven lagen blank.
Du fingst an nach dem Essen zu weinen. Selbst mit der Brust im Mund schriest du noch weiter.
Lange Zeit bin ich davon ausgegangen, dass es, wie vorher auch das Bauchwehmonster war, welches dich so plagte.
Dann wurde es mir doch ziemlich klar. Ich, die anfangs Unmengen Milch produziert hatte, hatte anscheinend doch nicht mehr genug um dich satt zu kriegen.
Das zerbrach mir wirklich das Herz!
Es fühlte sich so an, als hätte ich versagt. Als hätte mein Körper versagt.
Nachdem es mir vor zwei Tagen wie Schuppen von den Augen fiel, bin ich am nächsten Morgen direkt zur Kinderärztin.
Diese bestätigte mir dann, dass du auf zwei Wochen circa 500g abgenommen hast. Ein ganz klares Zeichen, dass du nicht genug zu essen bekommen hast.
Ich war wirklich emotional am Ende. Zur gleichen Zeit aber auch glücklich, dass ich endlich den Grund deines Leidens bestätigt bekommen habe.
Zeit etwas zu ändern.
Jetzt stille ich weiterhin, was ich kann. Das, was mein Körper noch fähig ist zu geben. Den Rest füttere ich nun bei.
Ein ständiger Wechsel zwischen breastfeeding und Fläschchen geben.
Heute sehe ich das ganze mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Traurig darüber, dass es doch schneller vorüber gegangen ist als gewünscht.
Und doch glücklich darüber, dass du endlich wieder zufrieden ins Milchkoma fällst.
Wir wollen es alle. Wir suchen es alle. Die ultimative Verhütung. Die eine Lösung für geschützten Geschlechtsverkehr.
Wie kann ich nach meiner Schwangerschaft verhindern, dass es mir nicht nochmal direkt passiert?
Ob Schwangerschaft oder nicht, wir alle suchen danach. Nach Sicherheit, Flexibilität und doch soll es uns zugleich nur minimal einschränken.
Willkommen im Club.
Ich suche auch nach der optimalen Lösung. Doch ich muss feststellen, dass es die perfekte Lösung gar nicht gibt. Es gibt nichts, was all meinen Ansprüchen gerecht wird.
Wichtig für mich beispielsweise ist eine hormonfreie Verhütung. Ein Grund dafür ist das Stillen, die Liebe zu meinem Körper und die starke Reaktion auf die Pille davor.
Mir ist aber auch wichtig, so wenig Einschränkung wie möglich zu haben. Ich habe keine Lust jedes Mal vor dem Sex an irgendetwas denken zu müssen. Möchte mir aber auch keine Sorgen machen müssen, nochmal schwanger zu werden. Zumindest nicht jetzt oder in naher Zukunft.
Denn für mich ist eins ganz klar: Verhütung ist unabdingbar. Für jeden von uns. Es ist ein Recht auf freie Entscheidung. Ein Recht, sich sein Leben selbst zu bestimmen.
Wir Frauen schwimmen in einem Meer aus Pillen, Kondomen, Spiralen, Dreimonatsspritze, Hormonimplantaten, Verhütungspflastern, Notfallverhütungsmitteln und noch vielen mehr.
Wie soll man da den Durchblick behalten?
Doch was denkt die grobe Masse eigentlich über die verschiedensten Fragen der Verhütung.
Auf Instagram habe ich meine Follower gebeten einige Fragen zu diesem Thema zu beantworten.
Wer genau ist jetzt also verantwortlich für die Verhütung?
Ohne einen an den Pranger zu stellen, machen es sich die Männer häufig sehr einfach. Für sie gilt nur entweder Kondom oder kein Kondom. Damit sind sie aus dem Schneider.
Doch es betrifft beide Parteien. Schließlich kann das Endresultat beider Leben grundlegend verändern.
Dieser Meinung waren auch 87 % der befragten Frauen.
Kommen wir nun zur Frage, womit meine Follower zur Zeit verhüten.
200 Frauen haben mir auf diese Frage geantwortet.
Pille – 59
Diaphragma – 47
Kondom – 40
Verhütungsring – 12
Hormonimplantat – 5
Spirale – 20
Depotspritze – 5
Pille danach – 12
By the way: Selber habe ich diese Hormone in Form einer Anti Baby Pille elf Jahre genommen. Elf Jahre, in denen ich keine Ahnung hatte, was ich da eigentlich mache und es mir auch ziemlich egal war. Hauptsache nicht schwanger werden war das Motto.
Auf die Frage, ob die Frauen sich mit ihrer aktuellen Verhütung sicher und geschützt fühlen, antworteten glatte 60% mit Nein.
Was mich persönlich sehr gewundert hat war, dass „nur“ 30% der Frauen schon einmal die herkömmliche Verhütungspille als Mittel genommen haben.
In meinen Augen war dies immer die gängigste Methode. Tja, falsch gedacht.
Zunächst sollten wir Frauen wissen, dass die Ärzte zwischen den Konzepten „systemisch“, „lokal“ und „natürlich“ unterscheidet.
Das Verhütungskonzept systemisch beinhaltet alles das, was unseren gesamten Körper beeinflusst, in die Blutbahn übergeht, um am Schluss den Eisprung zu unterdrücken. Da ich den Hormonfluss zwischen dem Gehirn und den Eierstöcken beeinflusse, ist dies eine systemische Beeinflussung.
Systemische Verhütungsmethoden sind z.B. die Pille, der Ring, das Pflaster, die Spritze oder auch das Hormonimplantat.
Bei dem natürlichen Konzept geht es darum, dass ich natürlicherweise versuche, herauszufinden, wann ich den Eisprung habe und in diesem Zeitraum bzw. vor allem auch davor auf Geschlechtsverkehr verzichte. Die gängigste und derzeit sehr gefragte natürliche Verhütungsmethode ist die natürliche Familienplanung (NFP).
Bei einem lokalen Verhütungskonzept bzw. wenn die Verhütung vor allem im Genitale selbst stattfindet, geht es darum, dass man an einer bestimmten Stelle eine Barriere aufbaut. Dazu zählt z.B. das Kondom oder auch das Diaphragma, aber auch die Kupfer- und die Hormonspirale.
Überrascht hat mich auch, dass 80 % der Frauen gerne hormonfrei verhüten würden.
Doch was bedeutet hormonfreie Verhütung und wie sicher sind die verschiedenen Mittel eigentlich?
Hormonfreie Verhütung umfasst alle Verhütungsmethoden, die ohne Hormone oder Eingriffe in den natürlichen Körperablauf auskommen. Der Hormonhaushalt bleibt unbelastet.
Sie ist frei von Nebenwirkungen und Überschüssen.
Nun zeige ich euch einmal die gängigsten Methoden der hormonfreien Verhütung:
1. NFP-Methode
Die Methode der natürlichen Familienplanung.
Die symtothermale Methode gilt als die natürlichste Verhütung und auch tatsächlich mitunter zu einer der sichersten. Bei dieser Methode kombinierst Du die Messung Deiner Basaltemperatur mit der Auswertung von Zervixschleim bzw. Muttermund. Die Körpertemperatur und die Flüssigkeit aus der Scheide. Diese sind Indikatoren für den Zeitpunkt deines Eisprungs und deiner Fruchtbarkeit. Je nach Fruchtbarkeitsstatus kannst Du entweder unbeschwerten Geschlechtsverkehr mit Deinem Partner haben oder beispielsweise Kondome anwenden.
Für mich persönlich fällt diese Methode flach, da ich mich einfach dabei zu unsicher und zu wenig geschützt fühle.
2. Kupferspirale und Goldspirale
Nicht zu Unrecht stehen die hormonfreien Spiralen an ersten Stelle. Man muss bis zu fünf Jahre nicht daran denken. Sie kann bei Kinderwunsch jederzeit vorzeitig entfernt werden und hat keine hormonellen Nebenwirkungen.
Auch wenn der Anschaffungspreis nicht günstig scheint, auf die Jahre gerechnet zählt die Spirale zu den preiswertesten Verhütungsformen.
Dank der Entwicklung neuer Formen und Materialen, die an die jeweilige Gebärmutterform und -größe angepasst werden, hat es eine noch besseren Verträglichkeit. Nebenwirkungen gibt es kaum noch.
Spirale geht doch nur nach der Schwangerschaft oder?
Nein, heute nicht mehr.
War früher die Spirale nur für Frauen, die bereits ein Kind geboren haben, geeignet, gibt es heute auch für junge Mädchen und kinderlose Frauen diese hormonfreie Alternative. Kupferkette oder Kupferball beispielsweise wurden absichtlich für Frauen mit kleinerer Gebärmutter entwickelt.
Trotzdem kann das Einsetzen dieser Spirale als unangenehm und schmerzhaft empfunden werden. Einige Frauenärzte bieten daher auch die Einführung der Spirale unter Kurznarkose an.
Vorteil dabei ist, dass jegliche Anwenderfehler wegfallen.
Doch diese Methode ist auch für mich leider etwas nachteilhaft, da es weniger geeignet für Frauen mit starker und schmerzhafter Menstruationsblutung ist, da diese noch verstärkt wird.
Wieso das?
Für Frauen, die eine starke oder sehr schmerzhafte Regelblutung haben, sind hormonfreie Spiralen jeglicher Art, also Kette, Ball, Kupfer und Gold, ungeeignet, weil die Blutung stärker und länger wird. Die Gebärmutter versucht, die Spirale als Fremdkörper auszustoßen -das verlängert die Blutung und ist mit einem minimal entzündlichen Reiz vergleichbar. Für Frauen mit leichten Blutungen gilt das nicht.
3. Diaphragma und Portiokappe
Diaphragmen und Portiokappen sind runde Kappen aus Silikon, die den Samenzellen den Weg zu den Eizellen versperren. Diaphragmen bedecken den Muttermund und werden von den Scheidenwänden gehalten.
Portiokappen sind kleiner und saugen sich zum Teil direkt am Muttermund fest oder werden ebenfalls mit ihrer breiten Krempe in der Scheide gehalten.
Eingesetzt werden die Kappen frühestens zwei Stunden und spätestens direkt vor dem Sex. Zusätzlich muss die Frau ein Verhütungsgel auftragen, ein sogenanntes Spermizid- welches Spermien abtötet.
Nach dem Sex sollten Diaphragma oder Portiokappe mindestens 8 bis 12 Stunden in der Vagina verbleiben. Je besser der Sitz und je geübter die Anwendung, desto sicherer ist die Methode.
Für mich auch wieder keine Option, da mir durch die Vorbereitung die Spontanität und somit die Lust auf den Sex genommen wird. Mir persönlich ist diese Art der Verhütung einfach zu umständlich.
4. Kondome
Der jahrhundertealten Klassiker, einst aus Schafsdarm, gibt es inzwischen in unzähligen Varianten: Vegane Fair-Trade-Kondome, Marken mit zehn verschiedenen Umfanggrößen oder latexfreie, besonders gefühlsintensive Materialien. Die Anwendung ist wohl jedem seit der Pubertät grob bekannt.
Neben einer sicheren Verhütung schützen sie als einzige Verhütungsoption zuverlässig vor Geschlechtskrankheiten.
Doch Vorsicht bei langen Fingernägeln, zu kalten oder zu heißen Aufbewahrungsorten, ölhaltigen Gleitmitteln und Medikamenten gegen Vaginalinfektionen. Diese können Kondome kaputt machen. Hinzu kommt deren Mindesthaltbarkeit.
Also für mich persönlich abgesehen von dem Schutz vor Krankheiten auch keine hundert prozentige sichere Alternative.
Doch woher weiß ich jetzt welche hormonfreie Alternative für mich die beste ist? Im Zweifelsfall wendet euch bitte immer an euren Gynäkologen/in.
Zusammen könnt ihr immer eine für euch passende hormonfreie Verhütung finden..
Eine so genannte graue Zone ergibt sich mit der östrogenfreie Pille. Sie ist nicht zu 100% hormonfrei, ist aber auch kein Verhütungsmittel, welches den Hormonhaushalt überschüssig belastet.
Östrogenfreie Pille
Die östrogenfreie Pille ist eine Pille zur Schwangerschaftsverhütung, die im Gegensatz zu Kombinationspillen nur ein Gelbkörperhormon und kein Östrogen enthält.
Die empfängnisverhütende Wirkung erfolgt durch die Hemmung des Eisprungs. Die östrogenfreie Pille muss jeden Tag zur gleichen Zeit eingenommen werden. Anders als die andere Pille Muss wird die östrogenfreie Pille 28 Tage durchgängig am Stück eingenommen und auf eine Einnahmepause wird verzichtet.
Sie wird empfohlen bei Frauen mit Bluthochdruck, Migräne Patientinnen und stillenden Müttern.
Ich persönlich tendiere zur Zeit effektiv zu dieser Art der Verhütung. Trotzdem begleitet mich die Angst, diese Pille nicht haargenau zur selben Zeit jeden Tag nehmen zu können.
Auf nicht hormonfreie Verhütungsmittel werde ich in diesem Artikel nicht weiter eingehen.
Was mich persönlich extrem geschockt hat bei meiner Umfrage war die Tatsache, dass 68 % der Befragten bereits die Pille danach genommen haben. Einige nutzen sie sogar als reines Verhütungsmittel.
Seit 2015 gibt es die Pille danach rezeptfrei in der Apotheke zu kaufen. Es gibt sogar eine eigene Website für die Pille danach. Überall ist zu lesen, dass es gar nicht so schlimm sei, sich diese Hormonbombe einzuschmeißen und auch der Ausdruck „Bombe“ würde nicht wirklich passen. Mir selber wurde in jungen Jahren von einer Gynäkologin geraten, ich solle mir doch die Pille danach anschaffen um einfach sicher zu sein.
Für mich persönlich der Horror Trip meines Lebens. Mir wurde damals nach circa 1 Stunde kotzschlecht und unglaublich schwindlig. Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. circa eine Woche lang habe ich nur geweint. So viel zum Thema Hormonbombe. In meinem Körper herrschte totales Chaos. Ich fühlte mich unglaublich schlecht, fast krank und meine Periode habe ich auch viel zu früh bekommen.
Ich war total erschrocken über den Effekt auf meinen Körper. Für mich war ab diesem Zeitpunkt klar einmal und nie wieder. Mein ganzes hormonelles Gleichgewicht war aus dem Ruder geraten.
Damit möchte ich aber nicht sagen, dass ich nicht erleichtert bin über die Tatsache, dass uns Frauen diese Möglichkeit gegeben wird.
In verschiedenen Momenten ist die Pille danach unabdingbar und ich bin froh, dass jede Frau rezeptfrei im Notfall Zugriff darauf haben kann.
Ich möchte, indem ich meine persönliche Erfahrung hier aufschreibe, nur darauf hinweisen, dass man es nicht unbedingt auf die leichte Schulter nehmen kann.
Im Endeeffekt empfindet und verträgt es jede Frau anders.
Traurig macht mich, dass sich 52 % der Befragten von ihrem behandelnden Gynäkologen/in schlecht beraten fühlen.
Für mich ist das wichtigste an einem Arzt, dass ich mich bei ihm wohl fühle und transparente, ehrliche Informationen erhalte.
Ich kann also jedem nur empfehlen weiter zu suchen, bis das man den Arzt gefunden hat, der einen individuell berät.
72 % der Befragten haben mehr Angst davor sich mit Krankheiten anzustecken, als schwanger zu werden.
Das lässt mich persönlich noch einmal ganz anders über die Einstellung zu Sex in unserer Gesellschaft nachdenken.
Doch was denken die Frauen über die vielen Mythen, die umherwandeln. Wie steht es zum Beispiel mit dem Mythos, dass Stillen vor einer Schwangerschaft schützen kann…
8% der befragten Frauen denken tatsächlich, das Stillen vor der Schwangerschaft schützt.
Nein, diese Aussage ist völlig falsch!
8% klingt erstmal nicht viel. Bedeutet aber trotzdem 16 Frauen, die davon ausgehen dass das Stillen tatsächlich vor einer Schwangerschaft schützen kann.
Schlussfolgern kann ich sagen, dass mir Das Schreiben dieses Beitrags dazu verholfen hat mich klarer für ein Verhütungsmittel zu entscheiden.
Ich möchte mich hier bei allen für ihre Mitarbeit bedanken. Mich hat diese Umfrage und Recherche einiges gelehrt.
Zum Einen bin ich geschockt, wie wenig Aufklärung es tatsächlich zu unserer heutigen Zeit gibt. Und zum Anderen bin ich wirklich froh, dass es Mittel gibt, die uns Frauen schützen.
Denn wir bestimmen immer noch selber über unser Leben.
Jeder, der mir auf Instagram folgt, weiß wie es zu diesem Beitrag gekommen ist.
Ich habe euch gefragt, ob es euch interessieren würde ein Interview mit einer Hebamme zu führen.
Ihr stellt die Fragen , sie antwortet.
Innerhalb kurzer Zeit kamen schon eine ganze Menge Fragen zusammen.
Glücklicherweise war die liebe Sophie Breuer einverstanden eure Fragen zu beantworten.
Einmal ein kurzes Kennenlernen ihrer Person. Sophie ist 1995 in Eupen, Belgien geboren und hat ihre frühe Kindheit im Raum Sachsen-Anhalt in Deutschland gelebt. Sophie zog nach ihrem Abitur von Eupen nach Namur und schließlich nach Lüttich, um dort an der Haute école libre Mosane nach 4 lehrreichen Jahren ihren Hebammen-Bachelor-Abschluss in der Hand zu halten.
Innerhalb ihres Studiums hat sie zahlreiche Praktika absolviert. Doch nicht nur in Belgien hat sie ihr Wissen bereichert. Es verschlug sie nach Deutschland, zum Senegal und nach Österreich. Wo sie schlussendlich auch geblieben ist und heute noch lebt.
Seit 2018 arbeitet sie nun im St. Josef Krankenhaus, einer der größten Geburtszentren in Wien. Neben dem Kreißsaal arbeitet Sophie dort auch auf der Wochenbettstation.
Da ihr nun ein kleines Backgroundwissen über die liebe Sophie habt, welche eure Fragen beantworten wird, schieße ich direkt mal los mit der ersten Frage…
Sophie, erzähl doch mal…
1. Was genau hat dich dazu bewegt den Beruf als Hebamme auszuführen? Was liebst du an deinem Job?
Ich bin über einen kleinen Umweg zum Hebamme-Sein gekommen – ich wusste, dass ich in die Geburtshilfe möchte, aber ob von ärztlicher Seite aus oder als Hebamme, das ist mir erst nach meinem ersten Praktikum so richtig bewusst geworden.
Als Hebamme hat man den Luxus, großteils für alles Physiologische, das heißt „Normale“ und „Gesunde“ zuständig zu sein – konkret heißt das, dass wir manchmal einfach zusehen und genießen können, was die Natur so alles kann. Hebammenarbeit in all ihren Facetten kann auch ganz schön fordernd sein, man trägt Verantwortung für gleich zwei Leben, arbeitet parallel an den verschiedensten Dingen, teilt Freude und gleichzeitig Leid. Wir begleiten Frauen und Familien durch eine ganz besondere Lebensphase – ich glaube es ist die Vielfältigkeit, die mir so gefällt!
2. Wie kann man sich also deinen Alltag als Hebamme vorstellen?
Also wenn es einen Alltag geben würde…es gibt ihn einfach nicht!
Hebammen, die teils wie ich im Krankenhaus angestellt sind, arbeiten im Schichtdienst: Tag-, Nacht-, Wochenend-, Feiertagsdienste immer bunt im Wechsel.
Da eine gewisse Routine oder einen Alltag zu entwickeln gestaltet sich mehr als schwierig.
Wenn es um einen klassischen Arbeitsalltag geht: den gibt es auch nicht wirklich. Okay, auf meinem Dienstplan kann ich schon erkennen, wann ich Dienst im Kreißsaal, auf der Wochenbettstation, im OP oder in der Ambulanz habe, aber was genau mich dann da erwartet ist jedes Mal auf’s Neue eine Überraschung.
3. Woher genau weiß ich welche Art der Entbindung zu mir passt? Welchen Geburtsort wähle ich in Zeiten von Corona am Besten?
Neben einer ambulanten oder einer stationären Geburt, besteht die Möglichkeit, den Nachwuchs in den eigenen vier Wänden oder aber auch im Geburtshaus auf die Welt zu bringen.
Wichtig zu beachten ist dabei, dass sich je nach eurem Gesundheitszustand oder dem Verlauf der Schwangerschaft, die ein oder andere Option von selbst ausschließt.
Welche Kriterien es gibt und was zu beachten ist, kann euch im individuellen Gespräch eure Hebamme und euer Facharzt sagen.
Auch Corona sollte kein Argument sein, eure Pläne kurzfristig über Bord zu werfen – bei Unsicherheiten immer das Gespräch suchen!
4. Machst du auch Hausgeburten? Wieso ist es so schwierig eine Hebamme zu finden, die Hausgeburten betreut?
Nein, ich arbeite fest angestellt in einem großen Perinatalzentrum und nebenbei freiberuflich in der Betreuung von Schwangeren und nach der Geburt von Mutter und Kind im Wochenbett.
Neben dem eh schon bestehenden Hebammenmangel, gibt es leider derzeit nur eine Minderheit unter uns Hebammen die Hausgeburten anbieten und betreuen.
Das liegt zum Teil auch an den stets steigenden Haftpflichtversicherungen und einhergehend an der sinkenden Lukrativität der Rufbereitschaft und des entstehenden Aufwands.
Falls man eine Hausgeburt plant, kann ich euch nur anraten, euch nicht durch die ein oder andere Absage entmutigen zu lassen. Bleibt dran! Viele Hebammen durchtelefonieren!
Viel Glück!
5. Ab wann genau ist ein Baby lebensfähig?
Die Grenze zur Lebensfähigkeit eines Kindes ist trotz moderner Medizin und aller zur Verfügung stehenden Techniken zwischen der 23 und 25 SSW erreicht. Wird ein Kind so früh geboren, unterscheidet und orientiert sich die Versorgung dieses Kindes von Fall zu Fall und je nach Expertenmeinung.
6. Woran erkenne ich, dass mit meinem Baby im Bauch etwas nicht stimmt?
Das ist eine schwierige Frage – ich erinnere mich an einige Mütter, die von einem inneren Gefühl sprachen, welches sie nicht näher beschreiben konnten, aber welches sie spüren ließ, dass etwas nicht stimmt.
Bei ungutem Gefühl, abnehmenden Kindsbewegungen oder ähnlichem auch umgehend das Gespräch mit euere Hebamme oder Facharzt!
7. Inwiefern beeinflusst mein Körpergewicht die Gesundheit meines Babys?
Große Gewichtsabweichungen zur Norm (Unter- und auch Übergewicht) können natürlich deinen Gesundheitszustand, deine Schwangerschaft, die Geburt und das Heranwachsen deines Babys beeinflussen.
Bei Adipositas (Übergewicht) in der Schwangerschaft bedeutet das zB ein höheres Risiko für eine Fehlgeburt, für arterielle Hypertonie, Präeklampsie und Gestationsdiabetes mit möglich einhergehendenKomplikationen.
Studien belegen außerdem den eindeutigenZusammenhang zwischen Übergewicht/Adipositas der Mutter vor der Schwangerschaft und einem erhöhten Auftreten von Übergewicht und Asthma bei den Kindern.
8. Was bedeutet Präeklampsie und welche Folgen kann es haben?
Präeklampsie oder gerne auch Schwangerschaftsvergiftung genannt beschreibt eine Erkrankung in der Schwangerschaft, die auf eine Fehlentwicklung von Plazentagefäßen ganz zu Beginn der Schwangerschaft zurückzuführen ist.
Die Schwangerschaft entwickelt sich zunächst ganz normal, bis dass irgendwann die Obergrenze der Versorgungskapazität der Plazenta erreicht ist und der Körper der Frau mit Bluthochdruck, Eiweiß im Harn und Auffälligkeiten im Blut und den Organen reagiert.
Auch die ausreichende Versorgung des Babys über die Plazenta kann bei einer Präeklampsie nicht mehr ganz gewährleistet werden – es kann zu Wachstumsstörungen bis hin zur Unterversorgung mit Todesfolge kommen.
Je nach Schweregrad der Präeklampsie entscheidet sich das geburtshilfliche Vorgehen.
Tritt eine leichte Form auf ist es möglich konservativ zu arbeiten, das heißt Symptome durch Therapie zu lindern und Komplikationen medikamentös einzuschränken und dem Baby somit zu ermöglich noch etwas im Bauch zu reifen.
Bei schwereren Formen, ist die einzige Therapie die Beendigung der Schwangerschaft, das heißt eine Einleitung und Spontangeburt oder ein Kaiserschnitt.
9. Kannst du mir die Vor- und Nachteile einer Wassergeburt aufzeigen? Was hältst du davon?
Falls du dich im Wasser wohlfühlst und du dirvorstellen kannst, dass Wärme dir gut beim Verarbeiten der Wehen hilft – teste es aus!
Ich habe schon so manche Frau erlebt, die so schnell wie sie in der Wanne angekommen ist – auch schon wieder raus war und sich dann doch für eine ganz andere Position entschieden hat.
Wir Hebammen sind da flexibel!
Das warme Wasser hat natürlich Vorteile, nicht nur du kannst dich besser entspannen, sondern deine Dammmuskulatur tut dies ebenfalls. Man muss die Wanne nicht unbedingt zur Geburt nutzen, sondern gerne auch vorher, als Entspannungsbadewanne.
Falls es aber Auffälligkeiten im Geburtsverlauf geben sollte, ist es einer der ersten Maßnahmen der Hebamme dich aus der Wanne heraus zu holen.
Deine Hebamme wird also situationsbedingt helfen zu entscheiden, ob eine Wassergeburt in Frage käme oder du vorher doch wieder an Land solltest.
Ich persönlich finde Wassergeburten ganz großartig und freue mich jedesmal, wenn es zu einer kommt.
10. Was sind die häufigsten Geburtsverletzungen und was kann ich dagegen tun?
Ca. 80% aller Erstgebärenden haben eine Geburtsverletzung die mit einer Naht versorgt werden muss.
Am Häufigsten sind das Schürfungen der Schleimhaut, der Labien oder Dammrisse ersten und zweiten Grades.
Tatsächlich gibt es die ein oder anderen Hilfsmittelchen, welche die Verletzungen gering halten können. Jedoch gibt es kein „Wundermittel“ welches alle Geburtsverletzungen ausschließt.
Evidenzbasiert, und somit durch aktuelle Studien zur Prävention von Verletzungen belegt sind:
-die geburtsvorbereitende Dammmassage mit Öl -geburtsvorbereitende Beckenbodengymnastik
Bitte fragt eure Hebamme nach genaueren Infos dazu !
11. Was genau ist Oxytocin und wozu dient es genau?
Oxytocin ist das sogenannte „Kuschelhormon“ – es dient unter der Geburt dazu die Wehen auszulösen, da es eine Kontraktion der Uterusmuskulatur bewirkt.
Nach der Geburt ist Oxytocin aber noch genauso wichtig, da es eine große Rolle in der Bildung der Mutter-Kind-Bindung spielt.
Zusätzlich ist dies dafür verantwortlich beim Stillen den Milchfluss zu ermöglichen.
12. Was genau wird euch auf dem CTG angezeigt? Was bedeuten diese ganzen Zahlen?
Auf den meisten CTG Geräten sieht man eine Zahl welche die fetale Herzfrequenz mitschreibt (also den Herzschlag, Puls eures Babys).
Die andere Zahl wird vom Wehenschreiber abgeleitet. Soll heißen: ergibt die Stärke der Wehe in mmHg.
Bei neueren Geräten kann man zusätzlich noch eine dritte Zahl erkennen, die zeigt zudem noch den mütterlichen Puls auf.
13. Was genau checkt ihr beim Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt ab?
Nach Geburt checken wir Hebammen den Initialzustand des Neugeborenen ab.
Das bedeutet, wir beobachten die klinische Adaptation: wie verhält sich das Neugeborene nun außerhalb der Gebärmutter, adaptieren sich sein Körper, seine Organe und Systeme an den extra-uterinen Zustand?
Traditionell gibt es da ein Scoring-System, nennt sich APGAR: Atmung, Puls, Muskeltonus, Aussehen, Reflexe werden in Lebensminute 1, 5 und 10 mit Punkten bewertet.
Bei unauffälliger Adaptation fällt das den Eltern meist nicht auf, da wir Hebammen versuchen möglichst diskret zu bleiben und euch beim ersten „Ankommen“ mit Baby nicht zu stören.
Genauso diskret nehmen wir nach der Geburt noch schnell Blut aus der Nabelschnur ab, aus dem darausfolgenden Wert erkennen wir, ob euer Baby bei der Geburt Stress hatte.
Die U1 sowie das Abwiegen und Messen werden möglichst erst später gemacht, um eben euer erstes Bonding nicht zu stören.
14. Woher kommt Frühgeborenenapneu?
Frühgeborene weisen ein zum Teil noch eher unreifes Atmungssystem auf.
Je größer die Frühgeburtlichkeit, desto unreifer das Atmungszentrum im Gehirn. Die Apnoe beschreibt also einen kurzen Moment des „Nicht-Atmens“, einen Atemaussetzer, der mit einem Absinken der Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung im Blut einhergeht.
Manchmal reicht ein leichtes Anstupsen, damit die Apnoe unterbrochen wird, manchmal benötigt es eine Atemunterstützung und/oder medikamentöse Therapie – da hört mein Wissen aber auch auf.
Alles weitere ist dann Kompetenzbereich von Kinderärzten und Neo-Personal.
15. Haben viele Babys Entzugserscheinungen durch die Sucht ihrer Mutter?
Ja auf jeden Fall.
Ob illegale Droge oder Alkohol und Nikotin, die Gefahr eines Neonatalen Abstinenzsyndroms, sprich Entzug, ist gegeben.
Die Symptome bei Babys sind vielfältig (extreme Reizbarkeit und schrilles Schreien, Zittern,Krampfanfälle, Schwitzen, Durchfall,Erbrechen..) und treten meist innerhalb der ersten drei Lebenstage auf.
Nie vergessen werde ich ein Praktikum, bei dem ich Zeuge von diesen „Suchtbabys“ werden konnte.
Es gibt Beratungsstellen, die auf Suchterkrankung in der Schwangerschaft spezialisiert sind und die euch beraten und helfen können!
Es ist nie zu spät!
16. Was hat es mit der Gelbsucht auf sich?
Jedes Neugeborene weist eine gewisse Unreife der Leber auf – die Leber ist aber mit der wichtigen Aufgabe behaftet, Teile von abgebauten roten Blutkörperchen (Bilirubin) so umzuwandeln, dass diese mit Harn und Stuhl des Kindes ausgeschieden werden können.
Durch diese Unreife der Leber verbleibt also ein Teil des Bilirubins im Blut und stagniert dort und setzt sich schließlich unter die Haut, daher die Gelbfärbung.
Die meisten Babys schaffen es das Bilirubin nach einigen Tagen von selbst abzubauen. Manche benötigen bei steigenden Werten da etwas mehr Unterstützung in Form einer Fototherapie.
Unterstützen kann man das natürliche Abbauen von Bilirubin im Körper des Babys durch ausgiebiges Stillen/Füttern und reichlicher Zufuhr von Tageslicht.
17. Mein Baby hat Akne. Hast du irgendwelche Tipps? Kann ich irgendetwas dagegen tun?
Neugeborenen Akne ist ein ganz normales Phänomen. Die kleinen roten Punkte kommen und gehen, tun nicht weh und schauen meist wilder aus als sie sind.
Die Haut deines Babys reagiert in den ersten Wochen auf all das Neue was sie berührt und baut sich dadurch eine eigene Schutzwand auf, die Hautflora.
Damit dein Baby auch ausreichend schützende, gute Bakterien abbekommt lohnt es sich ausgiebig zu Bonden.
Falls die Neugeborenen Akne sehr stark ausgeprägt ist, kann man sie leicht mit etwas Stiefmütterchen-Tee betupfen, frage dazu aber eher deine Hebamme um Rat.
18. Was genau hilft gegen Hämorrhoiden? Warum haben das so viele Frauen nach der Geburt?
Es gibt ein Venengeflecht von Hämorrhoidalvenen ganz nah beim After, in der Rektalampulle liegend.
Durch die Hormonlage der Schwangerschaft, dem verminderten venösem Rückfluss und auch dem Druck unter der Geburt dem dieses Venengeflecht ausgesetzt ist, kann es sein, dass ein Teil dieses Geflechts nachgibt, nach unten sackt, und sich ausstülpt. Mehr ist es tatsächlich nicht!
Nach der Geburt schaut sich deine Hebamme das Ausmaß dieser Hämorrhoide an und wird dir individuell empfehlen was zu tun ist.
Generell gilt, konsequent kühlen, weiches Klopapier, viel trinken und einer Salbe in Rücksprache.
Nur ganz selten ist eine Vorstellung beim Proktologen oder eine OP notwendig.
19. Wann und wie kann ich mit dem abstillen beginnen?
Da Abstillen genauso individuell und manchmal holprig sein kann wie der Stillbeginn möchte ich dazu keine allgemeine Empfehlung aufschreiben.
Um eine Mama und ihr Kind beim Abstillen zu begleiten, bedarf es zunächst mal einem Gespräch, aus welchen Gründen abgestillt werden soll, und wie die aktuelle Stillsituation aussieht.
Häufig stellt sich dann im Gespräch heraus, dass eigentlich kein wirklicher Grund zum Abstillen vorhanden ist, und eher Bestätigung benötigt wurde, dass es okay ist auch weiterzustillen – obwohl Großmutter, Tante und Nachbarin schon ihre Empfehlungen ausgesprochen hatten.
Abschließend möchte ich dazu noch sagen, dass Abstillen ein Prozess ist, der nicht von jetzt auf gleich abgeschlossen ist.
Es gibt immer zwei Parteien (Mama und Kind) die bereit und einverstanden sein müssen mit dem Abstillen zu beginnen – ohne jeglichen Einfluss von außen.
Schlussfolgernd kann man also sagen, dass es immer ratsam ist Rücksprache mit eurer Hebamme zu halten.
Kommunikation ist das A und O.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei der lieben Sophie, welche sich so viel Zeit genommen hat eure Fragen gewissenhaft zu beantworten.
Wir hoffen, unsere Mühe euch all eure Fragen zu beantworten hat sich gelohnt.
Machen wir uns nichts vor, kein einfaches Thema. Ein Thema, welches einen schnell mal unter Druck setzen kann.
Während der Schwangerschaft ist es schon so eine Sache für sich. Anfangs noch voller Lust und voll mit Hormonen, widmet man diesem Thema nicht einen Gedanken.
Es passiert einfach aus Leidenschaft.
Dann irgendwann kommt der Moment, in dem entweder der Mann oder die Frau Angst hat dem Baby weh tun zu können.
Ich meine, man fühlt etwas wachsen. Man fühlt, wie sich etwas bewegt. Schlussfolgernd hat man Angst, das Baby zu verletzen.
Doch keine Sorge, das kann nicht passieren. Falls ihr unsicher seid, sprecht mit eurem Arzt darüber.
Unabhängig von den Fakten, dass es nicht schadet, bildet sich aber auch irgendwann eine Art Blockade. Eine Hemmung.
Es ist reine Kopfsache.
Unabhängig vom Kopf ist es natürlich auch eine Angelegenheit des Wohlbefindens.
Lustlosigkeit ist auch oft dadurch bedingt, dass du dich selbst beziehungsweise deinen Körper nicht mehr so liebst wie vorher und dadurch denkst kein anderer könnte dies tun.
Oder es ist eben von der Angst gesteuert, du könntest das Baby verletzen.
Ich habe mit anderen Schwangeren gesprochen, welche keins von beiden hatten. Bis zum Ende war ihre Lust vollkommen vorhanden. Dies beweist mal wieder wie unterschiedlich jede Schwangerschaft empfunden wird.
Sex zum Ende hin der Schwangerschaft wirkt sogar wehenfördernd.
Es hängt natürlich auch von deiner Schwangerschaft ab. Ob du Schmerzen hast oder nicht.
Nach der Geburt.
Natürlich kann ich persönlich nur aus der Sicht sprechen, wie es um die Lust steht, wenn man einen Kaiserschnitt hatte.
Bei Frauen mit einer natürlichen Geburt, kann ich nur von Hörensagen sprechen.
So oder so ist untenrum erstmal eine kleine „Baustelle“ und man kann pauschal sagen circa sechs Wochen absolute „Sexsperre“. Man sollte dem Körper und Geist Zeit geben sich zu regenerieren.
Bei mir war es unmittelbar nach dem Kaiserschnitt so, dass ich wirklich dachte, ich könne nie wieder Sex haben. Alles schmerzte so sehr, dass ich mir total unsicher war ob es jemals wieder funktionieren würde.
Zwei Frauen, die ich kenne, konnten nach ihrer natürlichen Entbindung sogar monatelang nicht mal an Sex denken…
Ist alles gar nicht schlimm. Jeder macht es in seinem Rhythmus und wie es sich für jeden individuell am „Richtigsten“ anfühlt.
Man muss den Mut neu an den Haaren packen und einfach den Sprung ins kalte Wasser wagen.
Probieren geht über studieren.
Lerne dich und deinen Körper so zu akzeptieren und zu lieben, wie er ist. Auch wenn er nicht mehr so aussieht wie vor der Schwangerschaft.
Sei stolz auf deinen Körper! Er hat Leben erschaffen.
Das Wichtigste an dem Ganzen ist, eine Beziehung zu führen, die auf Respekt und Verständnis basiert. Damit der Wiedereinstieg als schön empfunden wird.
Damit beiderseits kein Frust entsteht, sollte man auf jeden Fall den Schwerpunkt auf die Kommunikation legen.
„Nah am Herzen. Solange du mich brauchst. Bis deine kleinen Füßchen dich durch diese Welt tragen.“
Warum ich Fiona trage?
Erstens, weil sie manchmal Momente hat, in denen sie sich kaum oder gar nicht ablegen lässt. Meistens hat sie kein Problem mit dem Ablegen doch es gibt so Tage, an denen die Unruhe steigt sobald ich sie ins Nestchen legen möchte.
Da merkt man dann ganz klar: Babys sind Traglinge. Der Greifreflex bei den Minis ist sehr ausgeprägt, auch Fiona ist es gewohnt sich an mich zu klammern sobald ich sie hoch halte.
Die Trage erlaubt mir meinen Alltag weiterzuführen und Dinge wie Haushalt, Papierkram oder Spaziergänge mit meinem Hund zu machen – mein Klammeräffchen immer dabei.
Zweitens war mein Körper neun Monate ein zu Hause für Fiona und ich merke schnell, dass es ein Urvertrauen schafft nah an meinem Herzen zu liegen. Sobald sie in der Trage liegt schläft sie zügig ein und entspannt ein.
Es schenkt ihr Sicherheit und Geborgenheit.
Zusätzlich bildet es einen ersten Grundstein zur Förderung der motorischen Entwicklung. Im Tragetuch nimmt sie Bewegungen von mir wahr, verarbeitet sie und reagiert mit kleinsten Ausgleichbewegungen. Das trainiert die Muskulatur und schult den Gleichgewichtssinn.
Das Tragen hat nur Vorteile für mich und Fiona. Wir lieben es.
Doch warum sollte man Babys überhaupt tragen?
Das Tragen von Babys hat so viele positive gesundheitliche Aspekte, dass man sie kaum aufzählen kann. Einer der wichtigsten ist sicherlich die gesunde Entwicklung des Hüftgelenkes. Die leicht gespreizte und angehockte Beinstellung ist ideal für die normale Ausreifung der kindlichen Hüftgelenke. Es ist kein Zufall, dass Kulturen, die ihre Kinder traditionell in Tragetüchern transportieren, Fehlstellungen wie Hüftdysplasie kaum kennen.
Zusätzlich beugt das Tragen Drei-Monats-Koliken vor, da durch die ständige Bewegung der Bauch leicht massiert wird.
Das permanente Schaukeln am Körper des Tragenden fördert nachweislich die Hirntätigkeit und damit auch die Intelligenz der Kleinen. Viele Studien haben erwiesen, dass Bewegung neue Nervenzellen im Hirn wachsen lässt.
Zu unserer Trage: Wir nutzen die LIMAS Babytrage, welche aus 100% Bio-Baumwolle Tragetuchstoff genäht wurde. Dank verstellbaren Steg wächst sie stufenlos mit und gewährleistet so eine ergonomische Sitzhaltung für das Baby – durchgehend von Geburt an bis ins Kleinkindalter.
Für besten Tragekomfort sorgen auffächerbaren Schulterträger und einsetzbare Schulterpolster.
Ich bin total überzeugt und kann sie nur jedem weiterempfehlen.
In unserem schützenden Bubble, wo die Zeit stehen zu bleiben scheint. Während wir uns zeitlos in die Augen schauen. Diese einzigartigen und unantastbaren langen Minuten.
Meine ersten Schritte im Leben einer Mama haben mir jedoch direkt mal gezeigt, welche unnötigen, beleidigenden Kommentare auf einen niederprasseln. Als müsste man sich dafür schämen sein Kind zu stillen.
Als wäre es abartig, sein Kind auf natürlichem Wege zu nähren.
Als Mama ohne Erfahrung und todmüde durch die anfängliche Umgewöhnung, lässt man sich schnell mal durch diese Kommentare beeinflussen.
Da ich aber bin wer ich bin kann ich nur sagen, ich geb n scheiß auf all diese unnötigen Kommentare.
Ich will und werde mich weder schämen noch verstecken.
Es ist schon schwierig genug sich mehrfach nachts aufzurappeln die Milchbar zu eröffnen und tagsüber mit Pads vor den Nippeln rumzulaufen, als das jemals solch ein Kommentar
helfen würde.
Nein ich bin keine Milchkuh.
Ich bleibe eine Frau, eine Mutter die ihr Kind ernährt.
Stillen definiert nicht wer wir sind.
L’allaitement, ces moments rien qu’à nous. Ces tête à tétée qui deviennent des bulles de protection où l’on se regarde pendant longtemps. Ces instants uniques et précieux.
Ces premiers pas dans ma vie de maman m’ont également permis de cerner und autre difficulté de taille: les conseils,toujours non sollicités, de l’entourage.
Moi, une maman sans expérience et fatiguée par les débuts difficiles peut facilement se laisser influencer par ces commentaires.
D’ailleurs moi, la femme que j‘y suis en a rien a foutre de tout ces commentaires inutiles.
C‘est déjà assez difficile de se lever plusieurs fois la nuit pour ouvrir le bar à lait et de se promener avec des coussinets devant les tétons pendant toute la journée qu‘un tel commentaire ne serait jamais utile.
Non, je ne suis pas une vache à lait. Je reste une femme, une maman qui nourrit son bébé.
Lieber Körper, das bist du. Das bist du in deiner ganzen Kraft.
Neun Monate lang warst du ein zu Hause. Ein zu Hause für meinen Lieblingsmenschen. Ein winziger Mensch, dem du Schutz und Nahrung geboten hast. So selbstverständlich, dass ich nicht wirklich drüber nachgedacht habe.
Jeder der meine Schwangerschaft mitbekommen hat weiß, dass ich nicht gerne schwanger war. Ich vermisse nichts an dem Zustand schwanger zu sein.
Doch ich bin stolz. Stolz auf dich. Auf meinen Körper. Auf das was du geschafft hast. Auf das was du erschaffen hast.
Und auch jetzt tust du es weiterhin. Gibst Milch und heilst zur gleichen Zeit.
Mein lieber Körper, ich habe dich schon vorher sehr geliebt. Doch das was du jetzt geschafft hast, lässt mich dich noch mal mit ganz anderen Augen sehen.
Natürlich gibt es momentan immer noch Stellen, die ich nicht gerne im Spiegel anschaue , doch ich vertraue darauf, dass du auch das wieder gerade biegst.
Ich verbeuge mich vor deiner Superkraft. Vor deiner physischen Meisterleistung.
Vielen Dank dass du stark bist in Momenten, wo ich es nicht kann.
Und ja ich weiß, dass man nicht alles und jeden pauschalisieren kann was astrologische Auswertung angeht.
Doch ich denke, dass sie uns allgegenwärtig umgibt und unser Leben beeinflussen kann.
Heißt jedoch nicht, dass ich strikt an deren Auswertung glaube. Doch als kleines Hilfsmittel um mich sozial und menschlich zu orientieren, verwende ich sie schon.
Ich bin Widder, mein Partner Stier. Unsere Tochter Löwe. Ein temperamentvolles Bündel unter einem Dach.
Einige verdrehen jetzt die Augen und andere denken sich « Oh fuck, was ein Mix. » Dieser Post wird wohl eher etwas für die zweite Kategorie sein.
Um uns schonmal vorbeireitend eine Rüstung anzulegen bevor unser kleiner Wirbelwind wie eine Bombe einschlagen wird habe ich schonmal ein wenig in meinem schlauen Buch der Astrologie nachgeschaut.
Wer sich dafür interessiert was ich für Fiona rausgefunden habe kann gerne weiterlesen:
Von der Sonne regiert, hat dieses intensiv feurige Zeichen eine Strahlungsenergie, die Menschen aller Art anzieht.
Aufgrund ihrer sozialen und abenteuerlichen Natur genießen sie es, Freunde für längere Zeit um sich zu haben.
Auf der extremen Seite von Löwen sind intensive Leidenschaft, Großzügigkeit und Warmherzigkeit zu spüren.
Genau wie die Sonne, die sie beherrscht, haben sie diese warme Energie, die einen einfach zu ihnen hinzieht.
Ähnlich wie die Energie von Raubkatzen ist die andere Seite der Löwen arrogant, eitel und manchmal dramatisch.
Wenn sie unausgeglichen sind, können Löwen zu egozentrisch werden und vergessen, den Menschen um sie herum Energie zurückzugeben.
Sie wurde mit dem Bedürfnis geboren, anderen zu helfen, und sie wird es tun, auch wenn es viel Zeit und Energie kostet.
Sie sind ehrgeizig, kreativ und optimistisch, und sobald sie sich ihrer Arbeit widmet, wird sie versuchen alles genau richtig zu machen.
Sie sind von dem Wunsch getrieben geliebt und respektiert zu werden.
Dauernd todmüde, Augenringe denen Augenringe wachsen und doch die schönste Zeit im Wochenbett.
Ich lerne dich kennen. Du lernst mich kennen.
Ich weiß nicht viel. Doch ich weiß wie du riechst. Wie sich deine Haut auf meiner anfühlt.
Ich weiß, dass du direkt einschläfst sobald man singt oder summt. Ich weiß, dass du es liebst die Vibration meiner Stimme auf deiner Brust zu fühlen. Ich wusste nie genau was Wochenbett wirklich bedeutet, bis das ich diese besondere Zeit selber erleben durfte.
Ich weiß nicht viel. Doch ich weiß, wann wieder Zeit ist Milch zu geben. Und dass du ein Fischmündchen machst wenn du satt bist. Ich weiß, wann du Bauchschmerzen hast und was ich dagegen tun kann. Ich weiß, dass ich dich immer lieben werde.
Ich weiß, dass ich jede Sekunde kuscheln mit dir genieße.
Nun weiß ich was Wochenbett heißt. Es bedeutet Zusammenwachsen.
Das Wichtigste wissen wir und das wir wissen es für immer zu wissen.