Tierschutz

„Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.“

Ich möchte – das sei mir gestattet – die Leser ein wenig verunsichern und dazu beitragen, dass diese die ein oder andere vielleicht selbstverständlichen Ansichten hinterfragen und womöglich sogar über Bord werfen.

In diesem Beitrag konzentriere ich mich darauf, meine Verantwortung für die Besserstellung des Tieres in Recht, Ethik und Gesellschaft wahrzunehmen. Dieser Artikel ist kein Aufruf, sich ab sofort streng vegetarisch zu ernähren; ich will dich auch nicht dazu überreden, Dein Leben von nun an dem Tierschutz zu weihen. Ich will vielmehr aufgrund meiner Überlegungen und Erfahrungen einen Zugang zu einem vielseitigen Thema schaffen. In diesem Beitrag dreht sich alles um die Würde des Tieres und ob wir unsere Handlung ethisch mit uns selber vereinbaren können.

Ziel dieses Beitrags ist es einen großen Teil meiner Energie dafür aufzubringen, das Bewusstsein für einen gerechten Umgang mit Tieren zu wecken und zu schärfen sowie Argumente dafür zu liefern, dass man sich auch in einer hochindusrtialisierten Gesellschaft tiergerecht verhalten kann.

Wie ist es möglich, Tiere, zwischen denen keinerlei biologischer oder psychologischer Unterschied besteht, der rationalerweise als moralisch relevant bezeichnet werden könnte – zum Beispiel Hunde und Schweine -, einmal zu lieben und verhätscheln und das andere Mal zu quälen, zu töten und zu essen?

Ich möchte mich in keinster Weise als „die Heilige Maria“ darstellen, weil ich fest der Überzeugung bin, dass WIR ALLE für einen Teil an dem Leid der Tiere verantwortlich sind. Doch wirst du nach dem Lesen dieses Artikels feststellen, dass dieses Leid durch ein wenig Einsatz gemindert werden kann.

Die Frage, die du dir während meiner Arbeit immer im Hinterkopf behalten musst:

Warum landet das Schwein auf dem Teller und die Katze auf dem Schoß?

Wie kann man von sich behaupten, tierlieb zu sein, nur weil man sein Haustier liebt oder die Tiere als süß, langweilig, stinkig, glitschig, schlau, schnell oder trottelig bezeichnet. Und was ist mit dem Steak auf meinem Teller? Ist dies also kein Tier?

„Wir Menschen lieben die Tiere“, heißt es oftmals. Wenn wir aber genauer hinschauen, ist unser Verhältnis zum Tier äußerst merkwürdig. Wir schmusen mit Katzen oder Hunden und ekeln uns vor einer Spinne, obschon dieses kleine Geschöpf genauso ein Lebewesen ist, wie wir auch.

Warum erziehen wir unsere Kinder so, dass sie eine Spinne töten und flauschige Tiere streicheln? Dürfen wir, nur weil wir denken, wir seien den Tieren überlegen, alles mit ihnen tun, was wir wollen?

Wir amüsieren uns im Zirkus, obwohl wir genau wissen, dass der Löwe dort auf der Manege einen Lebensraum hat, der einem kleinen Badezimmer gleichkommt. Meine Aufgabe ist es nicht, zu urteilen, sondern zur selbstständigen Urteilsfindung beizutragen.

Ich bin des Öfteren gefragt worden, ob es für mich denn nicht wichtigere Themen gäbe wie: Welthunger, Umweltzerstörung, Kinderarbeit, soziale Ungerechtigkeiten – DAS wären doch Themen, für die man kämpfen müsse – und nicht für „ein paar Tiere“.

Ich würde niemals behaupten, dass diese Themen unwichtiger seien, jedoch ist meine Frage dazu immer: Warum sollten wir es nicht tun? Warum sollten wir die, die keine Stimme haben, nicht schützen wollen?

Für manche sind „ein paar Tiere“ halt nur „ein paar Tiere“ – und für andere sind diese die besseren Menschen.

Gräueltaten von Menschen an Tieren kommen tagtäglich vor, und meiner Meinung nach ist dies ein mindestens genauso wichtiges Problem unserer heutigen Gesellschaft, wie beispielsweise die Kinderarbeit.

Es liegt genauso in unseren Händen, zu bekämpfen, dass fast 9 Millionen Menschen jährlich verhungern, weil unsere Gesellschaft „den Hals nicht voll genug bekommt“. Außerdem beginnt die Ausbeutung der Schwächsten in der Gesellschaft für mich nicht bei den Menschen, sondern bereits bei den Tieren. So lange unsere Gesellschaft nicht in der Lage ist, alle Lebewesen auf eine gleiche Ebene zu setzen, wird sie auch niemals in der Lage sein, die tiefen sozialen Gräben zwischen den Menschen zu beseitigen.

Wir müssen beginnen, die Zusammenhänge zu sehen und die Dinge mit globalen Verknüpfungen zu betrachten, und automatisch wird uns klar werden, dass wir alles verändern können, wenn wir unsere Art zu leben verändern.

Jeder kann ein Vorbild für andere sein – und diese anderen können wiederum Vorbilder für andere sein.

Wir können so viel erreichen, wenn wir nur bei uns selber anfangen. Mein Ziel ist es, den Menschen bewusst zu machen, dass jeder Einzelne ein Teil dieser positiven Veränderung sein kann.

Doch was bedeutet eigentlich Tierethik?

Die Tierethik ist eine Teildisziplin der Bioethik. Ihr Gegenstand sind die moralischen Fragen, die sich aus dem menschlichen Umgang mit Tieren ergeben.

Jeder Einzelne von uns besitzt diese, der eine mehr, der andere weniger.

Es ist mit der Moral zu vergleichen, wie man ein Tier zu behandeln hat. Ist es gegen meine Ethik einem Tier Schmerzen zuzufügen, so setze ich alles daran, dem Tier in keiner Lebensweise Schmerzen zuzufügen. Ist die Nutzung dieses Tieres legitim, oder steht nur mein eigenes Interesse im Mittelpunkt?

Um es mit einem Beispiel zu veranschaulichen: Ich kaufe ein Hähnchen im Supermarkt – selber töten würden es die wenigsten.

Ist dies nun legitim oder handele ich egoistisch, weil ich das Verlangen nach einem saftigen Stück Hähnchen verspüre? Richtig, mein eigenes Interesse steht im Mittelpunkt. Tierethik bedeutet also, sich Gedanken über das Leid anderer leidensfähiger Lebewesen zu machen.

Es ist ja ist schon traurig genug, dass wir in unserer Gesellschaft überhaupt so etwas wie ein Tierschutzgesetz brauchen. In meinen Augen sollte es ganz natürlich sein, ein Lebewesen jeglicher Art gerecht zu behandeln. Wie erklärst du deinen Kindern was Tierliebe wirklich bedeutet?

Tierversuche – Unter dem Deckmantel der Wissenschaft bleibt Mord unbestraft

Quelle: Google

Tierversuche sind wissenschaftliche Experimente an oder mit lebenden Tieren. Sie sollen zur Erkenntnisgewinn in der Grundlagenforschung sowie die Entwicklung und Erprobung neuer medizinischer Therapiemöglichkeiten dienen. Tierversuche haben eine lange Tradition: Hinweise darauf gehen bis ins 5. Jahrhundert vor Christus zurück.

Heute werden weltweit Milliarden Tiere als Versuchstiere benutzt. Die Forschung mit Versuchstieren wird in Universitäten und Forschungseinrichtungen, Pharmaunternehmen, Kosmetikkonzernen und Dienstleistungsunternehmen durchgeführt.

Viele sehen es als unabdingbar und könnten sich ein Leben ohne diese nicht vorstellen. Jeder habe ja schon einmal von einem Medikament profitiert, welches im Vorfeld an Tieren getestet wurde.

Andere widerrum denken nach dem alten Muster: „Was du nicht willst, dass man dir tu‘, das füg auch keinem andern zu“. Manche, darunter zähle ich mich auch, machen den Befürwortern von Tierversuchen einen Vorwurf für ihr anthropozentrisches Verhalten.


Tod für Millionen – Belastungsstufen regeln die Tötungen

Grundsätzlich ist jeder Tierversuch anzumelden. Der Antragstelle muss sein Vorhaben genau erläutern und die voraussichtlichen Belastungen für die Tiere in ihrer Dauer und ihrem Schweregrad darstellen.

Hinzu muss er beweisen können, dass keine andere Möglichkeit besteht, seine wissenschaftliche Frage zu beantworten. Jedoch werden kaum Aufträge abgelehnt, da die Genehmigungsbehörden meist nicht in der Lage sind, die Forschung genau zu kontrollieren.

Das Bundesamt für Veterinärwesen entwickelten einen verbindlichen Belastungskatalog, der in vielen europäischen Ländern als Richtschnur benutzt wird.

Diese sind ein Versuch, Vorstellungen über das Leiden von Tieren in allgemein anwendbare Kategorien zu fassen. Bei Tierversuchen unterscheidet man zwischen drei Belastungsstufen:

Keine Belastug: Schweregrad 0

Eingriffe und Handlungen an Tieren zu Versuchszwecken, durch die den Tieren keine Schmerzen, Leiden oder Schäden oder schwere Angst zugefügt werden und die ihr Allgemeinbefinden nicht erheblich beeinträchtigen. Aus tierärztlicher Praxis: Blutentnahmen für diagnostische Zwecke, subkutane Injektionen eines Arzneimittels. 

Leichte Belastung: Schweregrad 1

 Eingriffe und Handlungen an Tieren zu Versuchszwecken, die eine leichte, kurzfristige Belastung (Schmerzen doer Schäden) bewirken. Aus tierärztlicher Praxis: Injezieren eines Arzneimittels unter Anwendung von Zwangsmaßnahmen; Kastrationen von männlichen Tieren in Narkose.

Mittlere Belastung: Schweregrad 2

Eingriffe und Handlungen an Tieren zu Versuchszwecken, die eine mittelgradige, kurzfristige oder eine leichte, mittel- bis langfristige Belastung (Schmerzen, Leiden oder Schäden, schwere Angst oder erhebliche Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens) bewirken. Aus tierärztlicher Praxis: operatives Behandeln eines Knochenbruchs an einem Bein, Kastration von weiblichen Tieren. 

Hohe Belastung: Schweregrad 3

Eingriffe und Handlungen an Tieren zu Versuchszwecken, die eine schwere bis sehr schwere oder eine mittelgradige, mittel – bis langfristige Belastung (schweren Schmerzen, andauerndes Leiden oder schwere Schäden, schwere und andauernde Angst oder erhebliche und andauernde Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens) bewirken. Aus tierärztlicher Praxis: tödlich verlaufende Infektions- und Krebskrankheiten ohne vorzeitige Euthanasie (Einschläferung).


Im Kernverändert: transgene Tiere

Quelle: Google

Sie werden in ihrem Kern manipuliert, im wahrsten Sinne des Wortes in ihrem Wesen zerstört. Transgene Tiere sind nur ein Teil der Tierversuchsmaschinerie.

Transgene Tiere sind das Ergebnis einer speziellen Art des Eingriffs, besser gesagt Übergriffs.

Es handelt sich dabei um Tiere, denen absichtlich ein genetischer Defekt beigebracht wird.

Dort unterscheidet man zwischen zwei Methoden:

Bei der klassischen Methode wird ein fremdes Gen in ihr Erbgut eingefügt, das vom Organismus in ein entsprechendes Eiweis (Protein) umgewandelt wird und dann als körperliches Erscheinungsmerkmal offensichtlich wird oder sich auf die biologischen Funktionen eines Tieres auswirkt.

Allein bei dieser Methode werden in Deutschland pro Jahr mindestens 2,8 Millionen Tiere benutzt. Bei der Knock-out-Methode werden bestimmte Gene „unleserlich“ gemacht, um ihre biologische Funktion auszuschalten.

Um ein transgenes Tier „herzustellen“, werden etliche andere „verbraucht“. Längst nicht jedes genetisch manipulierte Tier erzeugt lebensfähige Nachkommen, die dann für die Forschungszwecke auch „zur Verfügung“ stehen.

Allein knapp 780 000 Tiere werden pro Jahr sofort getötet, damit man ihre Organe oder ihr Gewebe für Forschung und Tests verwenden kann.

Industrie, Wissenschaft und Forschung sagen: Natürlich brauchen wir Tierversuche, damit wir neue medizinische Wirkstoffe und Verfahren testen können, die Krankheiten heilen oder deren Entstehung verhindern. Mit Tierversuchen schützen sie sich vor Haftpflichtansprüchen von geschädigten Menschen.

Tierversuche in der Kosmetikindustrie

Um es gleich vorwegzunehmen: die Verwendung von kosmetischen Mitteln ist nicht nur Frauensache. Das Thema Kosmetik und Tierversuche geht uns allen etwas an.

Denn unter dem Begriff kosmetische Mitteln fallen nicht nur die sogenannten Dekorativkosmetika wie z.B. Lippenstifte und Nagellacke, sondern auch Mitteln, die wir alle täglich zur Körperpflege verwenden: Zahnpasten, Seifen, Shampoos, Rasierwasser, Duschbäder, Deodorants, Cremen, Mundwässer. Aber auch Fußpuder, Haarfärbemittel, Haarsprays, Sonnenschutzmittel, Parfüms und viele andere Artikeln mehr werden gesetzlich unter dem Begriff kosmetische Mittel geregelt.

Quelle: Google

Methoden der Tierversuche in der Kosmetikbranche

Akuter oraler/inhaltiver/dermaler Toxizitätstest

Bei diesem Test wird die Giftigkeit einer Substanz bei einmaliger Verabreichung festgestellt. Den Versuchstieren wird über den Nahrungsweg als Futterbeimischung, aber auch durch Schlundsonden, bzw. durch Einatmung, bzw. über die Haut – gespritzt in Muskeln, Venen oder in die Bauchhöhle – die Substanz verabreicht. Hierzu wird die LD-50 (letale Dosis) bestimmt, die Dosis der verabreichten Substanz, an der 50% der Versuchstiere sterben.

Die Vergiftungserscheinungen wie Muskelzittern, Krämpfe, Lähmungen, starker Speichelfluss, Durchfall, Besinnungslosigkeit etc. werden registriert, um schließlich an den toten Tieren die Stärke der Schädigungen festzustellen. Dieser heftig umstrittene Test, vor allem auch aufgrund der unvorstellbaren Qualen der Versuchstiere, kann leicht abgewandelt durchgeführt werden, indem z.B. die Tiere schon kurz bevor sie an den Vergiftungen sterben, getötet werden.

Der Schleimhautverträglichkeitstest

Nach dem Erfinder auch Draize-Test genannt. Es wird die Schleimhautverträglichkeit geprüft, indem den in Gestellen fixierten Kaninchen die Substanz ins Auge geträufelt wird. Auftretende Reizungen, Verätzungen bis hin zur völligen Zerstörung des Auges werden registriert. Ersatztests – wie z.B. am Hühnerei – sind vom Gesetzgeber nicht als tierversuchsfreie Methode anerkannt.

Photoirritationstest

Ist eine besondere Form der Hautverträglichkeitsprüfung. Es sollen hautschädigende Eigenschaften von äußerlich aufgetragenen Substanzen erkannt werden, deren giftige bzw. schädigende Wirkung erst unter dem Einfluss von Licht und Sonne entsteht. Die Tiere werden mit den Substanzen vorbehandelt, ultraviolettem Licht ausgesetzt und dann auf Hautschädigungen untersucht.

Der Hautreizungstest Hier wird die hautschädigende Wirkung einer Substanz überprüft. Auf die geschorenen, oft aufgeritzten, Körperstellen der Versuchstieren wird die zu prüfende Substanz aufgetragen und die Reaktionen wie Rötungen, Entzündungen etc. registriert.

Teratogenitäts-Test

Die Substanz wird auf ihr teratogenes Potential überprüft, d.h. es wird festgestellt, inwieweit körperliche Missbildungen während der embryonalen Entwicklung im Mutterleib erzeugt werden. Trächtigen Weibchen wird während der gesamten Embryonalentwicklung die Substanz verabreicht, dann getötet und auf Missbildungen untersucht. Sind solche vorhanden, werden weitere Untersuchungen durchgeführt.

Warum Tierversuche sinnlos sind

Die Forscher behaupten man könne neue Medikamente nur finden, indem man sie an Tieren erprobt.

Das ist natürlich Schwachsinn! Tiere und Menschen sind in vielerlei Hinsichten verschieden.

Tiere reagieren auf Medikamente und andere Substanzen meist ganz anders als der Mensch. Morphium beispielsweise hat auf uns eine einschläfernde, aber auf Katzen eine auflebende Wirkung. Aspirin wirkt bei uns gegen Kopfschmerzen, bei Ratten und Mäusen wirft es Missbildungen hervor.

Die Krebsarten die Ratten und Mäuse bekommen können, sind in keiner Weise mit dem des Menschen zu vergleichen. Trotzdem werden sie häufig zur Krebsforschung gebraucht. Ihnen werden Krebszellen mit einer Spritze direkt in den Magen oder durch das Auge ins Gehirn gespritzt.

Es klingt verrückt, aber die Forscher versuchen menschliche Krankheiten bei Tieren nachzuahmen, obwohl diese die Krankheiten natürlicherweise nie bekommen könnten.

Beagles werden häufig zur Herz-oder Kreislaufforschug verwendet, obwohl diese natürlicherweise, bei fettiger Nahrung, keinerlei Herz- oder Kreislaufprobleme bekommen können. Um Herzkrankheiten bei Beagles zu simulieren wird ihnen eine Schlinge um das Herzkranzgefäß gebunden und festgezogen.

Seit 20 Jahren hat sich nichts an dieser Methode geändert, trotz falschen Erkenntnissen. Tieren, häufig Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen werden die Beine zersägt um den Knochenheilungsprozess zu erforschen, obwohl menschliche Knochen ganz anderen Belastungen ausgesetzt sind.

Ist es gute Wissenschaft?

Ethik und Moral haben in der Wissenschaft längst nicht den Stellenwert, der ihnen gebührt.

Oft benutzt die Wissenschaft folgendes Argument: „Was ist Ihnen wichtiger? Das Leben einer Ratte oder das Leben Ihrer Mutter?“ Es ist reine Utopie zu glauben man könne zwischen seiner Mutter, Schwester oder Vater und einer anonymen Ratte wählen.

Die tierexperimentell ausgerichtete Forschung will uns seit Jahren weis machen, wir müssten uns zwischen einer Ratte und einem geliebten Menschen entscheiden. Doch das ist völliger Unsinn! Wir müssen uns nur für gute oder schlechte Wissenschaft entscheiden. Tierversuche gehören definitiv zu der schlechten Wissenschaft.


Falsche Medikamente auf dem Markt

Es ist kein Wunder, dass in Tierversuchen entwickelte Medikamente oftmals andere Wirkungen haben als vorgesehen. Thalidomid war als Beruhigungsmttel geplant verursachte jedoch schreckliche Missbildungen bei Neugeborenen. Nomifensin sollte gegen Depressionen helfen, rief jedoch Nierenversagen und Fieber hervor. Fenfluramin kam als Gewichtsregulationsmittel auf den Markt, führte jedoch zu lebensbedrohlichen Herzklappenmissbildungen. Die Beispielliste ist lang: Cisaprid, Sentinol, Cerivastatin, Mefenorex und unzählige weitere Medikamente.

Allein in Deutschland sterben jedes Jahr mehr als 16.000 Menschen an den Folgen von falsch geprüften Medikamenten. Medikamente, die alle an unzähigen Tierversuchen getestet wurden.

Erkenntnisse, die man ohne die Forschung am Menschen nie erhalten hätte:

Dass rauchen Krebs verursachen kann blieb jahrelang unerforscht, da man das Rauchen an den verschiedensten Tierarten erforscht hatte. Die Beipassoperation am Herz wurde um Jahre verzögert, weil diese bei Hunden nicht funktionierte.

Jahrzehnte lang wurde bestritten, dass Aspest keinen Krebs verursachen kann, weil es bei Katzen eben genau diesen Effekt nicht hatte. Die infektiöse Ursache der Kinderlähmung blieb jahrelang im Dunkeln, weil man an Affen experimentierte.


Alternativen zu Tierversuchen

„in vitro“ Zellen und Zellkulturen – [Ein Test] mit künstlicher, menschlicher Haut dient der Beurteilung der Ätzwirkung von Chemikalien auf der Haut. Diese Untersuchung wird normalerweise an Kaninchen oder Meerschweinchen vorgenommen.

Mit Nervenzellkulturen kann die Ausschüttung von Transmittern (Überträgerstoffen) der Nervenzelle sowie deren pharmakologische Beeinflussung untersucht werden. So können Arzneimittel im Bereich der Parkinson’ schen Krankheit, der Epilepsien und der Schmerzforschung gesucht werden.

Beim PyroCheck-Test können mit Hilfe von menschlichen weißen Blutkörperchen fieberauslösende Substanzen (Pyrogene) in Impfstoffen und Infusionslösungen aufgespürt werden. Bislang wurden diese Stoffe Kaninchen injiziert.

Kultivierte Herzmuskelzellen behalten auch im Reagenzglas ihre Fähigkeit bei sich zusammenzuziehen. Mit ihrer Hilfe können physiologische Zusammenhänge und die Wirkung herzwirksamer Medikamente getestet werden

Zellkulturen aus Arterien, die bei Operationen anfallen, lassen sich in der Arterioskleroseforschung einsetzen. Entsprechend können Ursache und Behandlung von Gefäßwand-Erkrankungen erforscht werden.

In-silico-Verfahren bedeutet so viel wie Computersimulation und ist eine effektive Alternative zu den Tierversuchen. Man kann DNAProben einmail im System einspeichern.

Beim Transformationstest führt die Zugabe von krebserregenden Substanzen zu einem ungeordneten Wachstum von normalen Zellen.- Monoklonale Antikörper sind Abwehrstoffe, die in vielen Bereichen der Forschung und Diagnostik eingesetzt werden. Anstelle der besonders grausamen Produktion im Bauch von Mäusen, können Bioreaktoren (Glasmaus oder Tecnomouse) zur Herstellung verwendet werden.

Muss ich auf Gesundheit verzichten, wenn ich mich weigere Arzneimittel und Kosmetika zu verwenden, bei deren Entwicklung Tierversuche unternommen wurden?

NEIN! Das muss niemand.

Bewusstsein schaffen und einfach auf tierversuchsfreie Kosmetika zugreifen. Verschiedene Verbände haben Positivlisten von Kosmetikfirmen erstellt, welche ohne Tierversuche entwickelt und hergestellt wurden. Diese Listen findest du einfach im Internet.

Gesundes Essen mit viel frischem Obst und Gemüse, gibt unserem Körper schon fast alles, wonach er sich sehnt. Regelmäßige Bewegung setzt die Krankheitsanfälligkeit deutlich herab.

Falls Hausmittel, schonende Alternativen und Aufbaupräparate wirklich nicht mehr weiterhelfen und die Einnahme von medikamenten unabwendbar erscheint, so bieten sich homöopathische Produkte an.

Diese Wirkstoffe entstammen aus dem Pflanzen- und Mineralreich.

Der bedeutenste Schritt, den Sie tun können ist „JA ZUM PRODUKT“ und „NEIN ZUR PRODUKTION“ zu sagen.


Das Tier im Gesetz – ein Sachgegenstand. Diese Thematik werde ich in einem weiteren Artikel überarbeiten, da es meiner Meinung nach noch ein wichtiger Bestandteil zum Thema Tierschutz ist.

Für jeden, der sich für weitere Informationen interessiert habe ich eine Buch Empfehlung, von einem Tierschutz Anwalt verfasst, welches definitiv noch mal den Blick in Bezug auf Tierschutz verschärft. Dieses Buch habe ich 2012 schonmal gelesen und auch heute noch sehe ich es als äußerst lehrreiche Lektüre an.

Hebammen Talk – eure Fragen, ihre Antwort

Ein Interview mit einer Hebamme

Jeder, der mir auf Instagram folgt, weiß wie es zu diesem Beitrag gekommen ist.

Ich habe euch gefragt, ob es euch interessieren würde ein Interview mit einer Hebamme zu führen.

Ihr stellt die Fragen , sie antwortet.

Innerhalb kurzer Zeit kamen schon eine ganze Menge Fragen zusammen.

Glücklicherweise war die liebe Sophie Breuer einverstanden eure Fragen zu beantworten.

Einmal ein kurzes Kennenlernen ihrer Person. Sophie ist 1995 in Eupen, Belgien geboren und hat ihre frühe Kindheit im Raum Sachsen-Anhalt in Deutschland gelebt. Sophie zog nach ihrem Abitur von Eupen nach Namur und schließlich nach Lüttich, um dort an der Haute école libre Mosane nach 4 lehrreichen Jahren ihren Hebammen-Bachelor-Abschluss in der Hand zu halten.

Innerhalb ihres Studiums hat sie zahlreiche Praktika absolviert. Doch nicht nur in Belgien hat sie ihr Wissen bereichert. Es verschlug sie nach Deutschland, zum Senegal und nach Österreich. Wo sie schlussendlich auch geblieben ist und heute noch lebt.

Seit 2018 arbeitet sie nun im St. Josef Krankenhaus, einer der größten Geburtszentren in Wien. Neben dem Kreißsaal arbeitet Sophie dort auch auf der Wochenbettstation.

Da ihr nun ein kleines Backgroundwissen über die liebe Sophie habt, welche eure Fragen beantworten wird, schieße ich direkt mal los mit der ersten Frage…

Sophie, erzähl doch mal…

1. Was genau hat dich dazu bewegt den Beruf als Hebamme auszuführen? Was liebst du an deinem Job?

Ich bin über einen kleinen Umweg zum Hebamme-Sein gekommen – ich wusste, dass ich in die Geburtshilfe möchte, aber ob von ärztlicher Seite aus oder als Hebamme, das ist mir erst nach meinem ersten Praktikum so richtig bewusst geworden.

Als Hebamme hat man den Luxus, großteils für alles Physiologische, das heißt „Normale“ und „Gesunde“ zuständig zu sein – konkret heißt das, dass wir manchmal einfach zusehen und genießen können, was die Natur so alles kann.
Hebammenarbeit in all ihren Facetten kann auch ganz schön fordernd sein, man trägt Verantwortung für gleich zwei Leben, arbeitet parallel an den verschiedensten Dingen, teilt Freude und gleichzeitig Leid. Wir begleiten Frauen und Familien durch eine ganz besondere Lebensphase – ich glaube es ist die Vielfältigkeit, die mir so gefällt!

2. Wie kann man sich also deinen Alltag als Hebamme vorstellen?

Also wenn es einen Alltag geben würde…es gibt ihn einfach nicht!


Hebammen, die teils wie ich im Krankenhaus angestellt sind, arbeiten im Schichtdienst: Tag-, Nacht-, Wochenend-, Feiertagsdienste immer bunt im Wechsel.

Da eine gewisse Routine oder einen Alltag zu entwickeln gestaltet sich mehr als schwierig.

Wenn es um einen klassischen Arbeitsalltag geht: den gibt es auch nicht wirklich. Okay, auf meinem Dienstplan kann ich schon erkennen, wann ich Dienst im Kreißsaal, auf der Wochenbettstation, im OP oder in der Ambulanz habe, aber was genau mich dann da erwartet ist jedes Mal auf’s Neue eine Überraschung.

3. Woher genau weiß ich welche Art der Entbindung zu mir passt? Welchen Geburtsort wähle ich in Zeiten von Corona am Besten?

Neben einer ambulanten oder einer stationären Geburt, besteht die Möglichkeit, den Nachwuchs in den eigenen vier Wänden oder aber auch im Geburtshaus auf die Welt zu bringen.


Wichtig zu beachten ist dabei, dass sich je nach eurem Gesundheitszustand oder dem Verlauf der Schwangerschaft, die ein oder andere Option von selbst ausschließt.

Welche Kriterien es gibt und was zu beachten ist, kann euch im individuellen Gespräch eure Hebamme und euer Facharzt sagen.


Auch Corona sollte kein Argument sein, eure Pläne kurzfristig über Bord zu werfen – bei Unsicherheiten immer das Gespräch suchen!

4. Machst du auch Hausgeburten? Wieso ist es so schwierig eine Hebamme zu finden, die Hausgeburten betreut?

Nein, ich arbeite fest angestellt in einem großen Perinatalzentrum und nebenbei freiberuflich in der Betreuung von Schwangeren und nach der Geburt von Mutter und Kind im Wochenbett.


Neben dem eh schon bestehenden Hebammenmangel, gibt es leider derzeit nur eine Minderheit unter uns Hebammen die Hausgeburten anbieten und betreuen.

Das liegt zum Teil auch an den stets steigenden Haftpflichtversicherungen und einhergehend an der sinkenden Lukrativität der Rufbereitschaft und des entstehenden Aufwands.


Falls man eine Hausgeburt plant, kann ich euch nur anraten, euch nicht durch die ein oder andere Absage entmutigen zu lassen. Bleibt dran! Viele Hebammen durchtelefonieren!

Viel Glück!

5. Ab wann genau ist ein Baby lebensfähig?

Die Grenze zur Lebensfähigkeit eines Kindes ist trotz moderner Medizin und aller zur Verfügung stehenden Techniken zwischen der 23 und 25 SSW erreicht. Wird ein Kind so früh geboren, unterscheidet und orientiert sich die Versorgung dieses Kindes von Fall zu Fall und je nach Expertenmeinung.

6. Woran erkenne ich, dass mit meinem Baby im Bauch etwas nicht stimmt?

Das ist eine schwierige Frage – ich erinnere mich an einige Mütter, die von einem inneren Gefühl sprachen, welches sie nicht näher beschreiben konnten, aber welches sie spüren ließ, dass etwas nicht stimmt.

Bei ungutem Gefühl, abnehmenden Kindsbewegungen oder ähnlichem auch umgehend das Gespräch mit euere Hebamme oder Facharzt!

7. Inwiefern beeinflusst mein Körpergewicht die Gesundheit meines Babys?

Große Gewichtsabweichungen zur Norm (Unter- und auch Übergewicht) können natürlich deinen Gesundheitszustand, deine Schwangerschaft, die Geburt und das Heranwachsen deines Babys beeinflussen. 

Bei Adipositas (Übergewicht) in der Schwangerschaft bedeutet das zB ein höheres Risiko für eine Fehlgeburt, für arterielle Hypertonie, Präeklampsie und Gestationsdiabetes mit möglich einhergehendenKomplikationen.


Studien belegen außerdem den eindeutigenZusammenhang zwischen Übergewicht/Adipositas der Mutter vor der Schwangerschaft und einem erhöhten Auftreten von Übergewicht und Asthma bei den Kindern.

8. Was bedeutet Präeklampsie und welche Folgen kann es haben?

Präeklampsie oder gerne auch Schwangerschaftsvergiftung genannt beschreibt eine Erkrankung in der Schwangerschaft, die auf eine Fehlentwicklung von Plazentagefäßen ganz zu Beginn der Schwangerschaft zurückzuführen ist.

Die Schwangerschaft entwickelt sich zunächst ganz normal, bis dass irgendwann die Obergrenze der Versorgungskapazität der Plazenta erreicht ist und der Körper der Frau mit Bluthochdruck, Eiweiß im Harn und Auffälligkeiten im Blut und den Organen reagiert.

Auch die ausreichende Versorgung des Babys über die Plazenta kann bei einer Präeklampsie nicht mehr ganz gewährleistet werden – es kann zu Wachstumsstörungen bis hin zur Unterversorgung mit Todesfolge kommen.

Je nach Schweregrad der Präeklampsie entscheidet sich das geburtshilfliche Vorgehen.

Tritt eine leichte Form auf ist es möglich konservativ zu arbeiten, das heißt Symptome durch Therapie zu lindern und Komplikationen medikamentös einzuschränken und dem Baby somit zu ermöglich noch etwas im Bauch zu reifen.

Bei schwereren Formen, ist die einzige Therapie die Beendigung der Schwangerschaft, das heißt eine Einleitung und Spontangeburt oder ein Kaiserschnitt.

9. Kannst du mir die Vor- und Nachteile einer Wassergeburt aufzeigen? Was hältst du davon?

Falls du dich im Wasser wohlfühlst und du dirvorstellen kannst, dass Wärme dir gut beim Verarbeiten der Wehen hilft – teste es aus!

Ich habe schon so manche Frau erlebt, die so schnell wie sie in der Wanne angekommen ist – auch schon wieder raus war und sich dann doch für eine ganz andere Position entschieden hat.

Wir Hebammen sind da flexibel!


Das warme Wasser hat natürlich Vorteile, nicht nur du kannst dich besser entspannen, sondern deine Dammmuskulatur tut dies ebenfalls. Man muss die Wanne nicht unbedingt zur Geburt nutzen, sondern gerne auch vorher, als Entspannungsbadewanne.

Falls es aber Auffälligkeiten im Geburtsverlauf geben sollte, ist es einer der ersten Maßnahmen der Hebamme dich aus der Wanne heraus zu holen.

Deine Hebamme wird also situationsbedingt helfen zu entscheiden, ob eine Wassergeburt in Frage käme oder du vorher doch wieder an Land solltest.

Ich persönlich finde Wassergeburten ganz großartig und freue mich jedesmal, wenn es zu einer kommt.

10. Was sind die häufigsten Geburtsverletzungen und was kann ich dagegen tun?

Ca. 80% aller Erstgebärenden haben eine Geburtsverletzung die mit einer Naht versorgt werden muss.

Am Häufigsten sind das Schürfungen der Schleimhaut, der Labien oder Dammrisse ersten und zweiten Grades.

Tatsächlich gibt es die ein oder anderen Hilfsmittelchen, welche die Verletzungen gering halten können. Jedoch gibt es kein „Wundermittel“ welches alle Geburtsverletzungen ausschließt.

Evidenzbasiert, und somit durch aktuelle Studien zur Prävention von Verletzungen belegt sind:


-die geburtsvorbereitende Dammmassage mit Öl
-geburtsvorbereitende Beckenbodengymnastik

Bitte fragt eure Hebamme nach genaueren Infos dazu !

11. Was genau ist Oxytocin und wozu dient es genau?

Oxytocin ist das sogenannte „Kuschelhormon“ – es dient unter der Geburt dazu die Wehen auszulösen, da es eine Kontraktion der Uterusmuskulatur bewirkt.

Nach der Geburt ist Oxytocin aber noch genauso wichtig, da es eine große Rolle in der Bildung der Mutter-Kind-Bindung spielt.

Zusätzlich ist dies dafür verantwortlich beim Stillen den Milchfluss zu ermöglichen.

12. Was genau wird euch auf dem CTG angezeigt? Was bedeuten diese ganzen Zahlen?

Auf den meisten CTG Geräten sieht man eine Zahl welche die fetale Herzfrequenz mitschreibt (also den Herzschlag, Puls eures Babys).

Die andere Zahl wird vom Wehenschreiber abgeleitet. Soll heißen: ergibt die Stärke der Wehe in mmHg.

Bei neueren Geräten kann man zusätzlich noch eine dritte Zahl erkennen, die zeigt zudem noch den mütterlichen Puls auf.

13. Was genau checkt ihr beim Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt ab?

Nach Geburt checken wir Hebammen den Initialzustand des Neugeborenen ab.

Das bedeutet, wir beobachten die klinische Adaptation: wie verhält sich das Neugeborene nun außerhalb der Gebärmutter, adaptieren sich sein Körper, seine Organe und Systeme an den extra-uterinen Zustand?

Traditionell gibt es da ein Scoring-System, nennt sich APGAR: Atmung, Puls, Muskeltonus, Aussehen, Reflexe werden in Lebensminute 1, 5 und 10 mit Punkten bewertet.

Bei unauffälliger Adaptation fällt das den Eltern meist nicht auf, da wir Hebammen versuchen möglichst diskret zu bleiben und euch beim ersten „Ankommen“ mit Baby nicht zu stören.

Genauso diskret nehmen wir nach der Geburt noch schnell Blut aus der Nabelschnur ab, aus dem darausfolgenden Wert erkennen wir, ob euer Baby bei der Geburt Stress hatte.

Die U1 sowie das Abwiegen und Messen werden möglichst erst später gemacht, um eben euer erstes Bonding nicht zu stören.

14. Woher kommt Frühgeborenenapneu?

Frühgeborene weisen ein zum Teil noch eher unreifes Atmungssystem auf.

Je größer die Frühgeburtlichkeit, desto unreifer das Atmungszentrum im Gehirn. Die Apnoe beschreibt also einen kurzen Moment des „Nicht-Atmens“, einen Atemaussetzer, der mit einem Absinken der Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung im Blut einhergeht.

Manchmal reicht ein leichtes Anstupsen, damit die Apnoe unterbrochen wird, manchmal benötigt es eine Atemunterstützung und/oder medikamentöse Therapie – da hört mein Wissen aber auch auf.

Alles weitere ist dann Kompetenzbereich von Kinderärzten und Neo-Personal.

15. Haben viele Babys Entzugserscheinungen durch die Sucht ihrer Mutter?

Ja auf jeden Fall.

Ob illegale Droge oder Alkohol und Nikotin, die Gefahr eines Neonatalen Abstinenzsyndroms, sprich Entzug, ist gegeben.

Die Symptome bei Babys sind vielfältig (extreme Reizbarkeit und schrilles Schreien, Zittern,Krampfanfälle, Schwitzen, Durchfall,Erbrechen..) und treten meist innerhalb der ersten drei Lebenstage auf.


Nie vergessen werde ich ein Praktikum, bei dem ich Zeuge von diesen „Suchtbabys“ werden konnte.

Es gibt Beratungsstellen, die auf Suchterkrankung in der Schwangerschaft spezialisiert sind und die euch beraten und helfen können!

Es ist nie zu spät!

16. Was hat es mit der Gelbsucht auf sich?

Jedes Neugeborene weist eine gewisse Unreife der Leber auf – die Leber ist aber mit der wichtigen Aufgabe behaftet, Teile von abgebauten roten Blutkörperchen (Bilirubin) so umzuwandeln, dass diese mit Harn und Stuhl des Kindes ausgeschieden werden können.

Durch diese Unreife der Leber verbleibt also ein Teil des Bilirubins im Blut und stagniert dort und setzt sich schließlich unter die Haut, daher die Gelbfärbung.


Die meisten Babys schaffen es das Bilirubin nach einigen Tagen von selbst abzubauen. Manche benötigen bei steigenden Werten da etwas mehr Unterstützung in Form einer Fototherapie.

Unterstützen kann man das natürliche Abbauen von Bilirubin im Körper des Babys durch ausgiebiges Stillen/Füttern und reichlicher Zufuhr von Tageslicht.

17. Mein Baby hat Akne. Hast du irgendwelche Tipps? Kann ich irgendetwas dagegen tun?

Neugeborenen Akne ist ein ganz normales Phänomen. Die kleinen roten Punkte kommen und gehen, tun nicht weh und schauen meist wilder aus als sie sind.

Die Haut deines Babys reagiert in den ersten Wochen auf all das Neue was sie berührt und baut sich dadurch eine eigene Schutzwand auf, die Hautflora.

Damit dein Baby auch ausreichend schützende, gute Bakterien abbekommt lohnt es sich ausgiebig zu Bonden.

Falls die Neugeborenen Akne sehr stark ausgeprägt ist, kann man sie leicht mit etwas Stiefmütterchen-Tee betupfen, frage dazu aber eher deine Hebamme um Rat.

18. Was genau hilft gegen Hämorrhoiden? Warum haben das so viele Frauen nach der Geburt?

Es gibt ein Venengeflecht von Hämorrhoidalvenen ganz nah beim After, in der Rektalampulle liegend.

Durch die Hormonlage der Schwangerschaft, dem verminderten venösem Rückfluss und auch dem Druck unter der Geburt dem dieses Venengeflecht ausgesetzt ist, kann es sein, dass ein Teil dieses Geflechts nachgibt, nach unten sackt, und sich ausstülpt. Mehr ist es tatsächlich nicht!

Nach der Geburt schaut sich deine Hebamme das Ausmaß dieser Hämorrhoide an und wird dir individuell empfehlen was zu tun ist.

Generell gilt, konsequent kühlen, weiches Klopapier, viel trinken und einer Salbe in Rücksprache.

Nur ganz selten ist eine Vorstellung beim Proktologen oder eine OP notwendig.

19. Wann und wie kann ich mit dem abstillen beginnen?

Da Abstillen genauso individuell und manchmal holprig sein kann wie der Stillbeginn möchte ich dazu keine allgemeine Empfehlung aufschreiben.

Um eine Mama und ihr Kind beim Abstillen zu begleiten, bedarf es zunächst mal einem Gespräch, aus welchen Gründen abgestillt werden soll, und wie die aktuelle Stillsituation aussieht.

Häufig stellt sich dann im Gespräch heraus, dass eigentlich kein wirklicher Grund zum Abstillen vorhanden ist, und eher Bestätigung benötigt wurde, dass es okay ist auch weiterzustillen – obwohl Großmutter, Tante und Nachbarin schon ihre Empfehlungen ausgesprochen hatten.


Abschließend möchte ich dazu noch sagen, dass Abstillen ein Prozess ist, der nicht von jetzt auf gleich abgeschlossen ist.

Es gibt immer zwei Parteien (Mama und Kind) die bereit und einverstanden sein müssen mit dem Abstillen zu beginnen – ohne jeglichen Einfluss von außen.

Schlussfolgernd kann man also sagen, dass es immer ratsam ist Rücksprache mit eurer Hebamme zu halten.

Kommunikation ist das A und O.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei der lieben Sophie, welche sich so viel Zeit genommen hat eure Fragen gewissenhaft zu beantworten.

Wir hoffen, unsere Mühe euch all eure Fragen zu beantworten hat sich gelohnt.