Ich werde dir jeden Weg der Menschlichkeit zeigen. Dich unterstützen in allem, was dir Spaß macht.
Werde dir beibringen, was Gerechtigkeit bedeutet und wie es sich anfühlt Nächstenliebe zu vermitteln.
Ich will dir Tierliebe ans Herz legen und klar machen, dass jeder Mensch eine Chance verdient hat.
Aber auch die Vorsicht, gefährliche Menschen nicht in dein Herz zu lassen.
Du sollst eine starke Frau werden, die keine Angst hat, ihre Meinung in die Welt zu brüllen.
Ich möchte dir eine offene Welt gestalten, ohne Hass. Zeigen, dass wir unsere Um- und Mitwelt respektieren müssen. Dass jeder kleiner Schritt eine große Konsequenz mit sich zieht.
Ich möchte dir beibringen, dass du mehr bist als das, was nur ein Einzelner von dir denkt.
Toleranz und Mitgefühl sollen deinen Weg immer begleiten. Selbstbewusstsein und Akzeptanz deinen Weg ebnen.
Ich will dir in jedem Atemzug vermitteln, wie besonders du bist.
Ich freu mich auf deine Zukunft. Auf unsere Zukunft. Mit allem was noch kommt.
Denn du hast mir gezeigt, was Liebe wirklich bedeutet.
Heute war es dann endlich soweit. Die halbe Nacht habe ich überlegt, wie ich aus unserem äußerst hässlichen engen Flur endlich etwas schönes kreieren kann.
Unsere Wohnung ist schon sehr alt. Dementsprechend auch der Stil und die Böden. Mit vielen hellen Tönen und minimalistischen Akzenten versuche ich seit dem Einzug diese Wohnung etwas moderner zu gestalten.
Nicht falsch verstehen, ich mag unsere Wohnung. Etwas klein. Aber gemütlich und wohnlich.
Zurück zu meinem nächtlichen Gedankenkarussell.
Ich habe nicht viel Budget um den Flur Zu renovieren. Trotzdem wollte ich irgendetwas Einzigartiges schaffen
Wenn man bei uns die Wohnungstüre herein kam, sprang einem sofort eine äußerst billige, hässliche Steinoptik-Tapete ins Auge, welche der Vormieter uns hinterlassen hatte.
In der Mitte der Wand stand ein Schuhschrank, welche den Flur noch viel kleiner erscheinen ließ.
Definitiv nicht mein Geschmack !
Seit Februar ist diese Tapete ein Dorn in meinem Auge. Jedes Mal wenn ich rein komme und jedes Mal wenn ich schlafen gehe bekomme ich innerlich eine Krise.
Jetzt hat es mich endlich gepackt. Die Motivation, diese olle Wand umzugestalten.
Schon immer fand ich Vertäfelungen einer Wand extrem ästhetisch. Nur leider frisst dies normalerweise direkt Unmengen Geld und Zeit.
Ich schaute nach, wie ich am Einfachsten und Schnellsten ein sauberes und schönes Ergebnis erreichen konnte.
Nach einigen Recherchen auf der Obi Website hatte ich den ultimativen Plan.
10h morgens ging es dann los. Ausmessen, notieren und mit einen Kumpel im Schlepptau zu OBI.
Wie brauchten:
• 2x 3m als Kopf- und Fußleiste
• 5x 1,25mfür die senkrechten Balken
• 1x 3m als „Regalbrett“ oben drauf
• 1L Farbe für die Vertäfelung
Die Leisten haben wir schnell gefunden und zurecht schneiden lassen.
Einmal zu Hause haben wir erst mal das Holz mit einem Schwingschleifer bearbeitet und die Türen abgeklebt.
Danach habe ich mit einer weißen Wandfarbe diese hässliche Tapete abgedeckt. Diese Reste Farbe hatten wir noch vom Umzug über.
Danach haben wir begonnen die Holzverkleidung an die Wand anzubringen. Stück für Stück entstand eine Art Rahmen.
Ursprünglich wollte ich die Holzleisten nur an die Wand kleben. Da diese dann aber nur auf der Tapete kleben würden und mir das Ganze dann doch zu unsicher war, haben wir beschlossen sie doch lieber fest in die Wand zu bohren.
Nach 2 Stunden war die Wand weiß und der Rahmen fest.
Eine Stunde haben wir circa noch gebraucht die dunkle Farbe anzubringen und voilà.
Ein neuer Flur wurde zum Leben erweckt.
Das Ganze hat mich insgesamt nur 32€ gekostet.
Nun kann ich endlich durch den Flur hin und her wandeln ohne jedes Mal innerlich eine Krise zu bekommen. Es sieht sehr edel aus und wirkt einfach nur warm und wohnlich.
Innerhalb von einem Tag haben wir etwas ganz neues erschaffen. Der Raum wirkt sofort größer und der olle Fliesenboden wirkt richtig stylisch.
Schlafmangel auszugleichen ist dank meines Terrorzwerges gar nicht mal so einfach.
Mir sagte mal jemand damals, dass sich das Baby circa 16-18 Stunden Schlaf pro Tag gönnt.
Pustekuchen. Tatsächlich kommen manche Babys von Anfang an mit 12 Stunden Schlaf oder noch weniger aus. Dazu gehört natürlich mein kleiner Terrorzwerg.
Sie ist immer dann besonders munter, wenn Mama und Papa im Land der Träume weilen wollen.
Also habe ich mich auf der Suche nach Strategien begeben, die mir helfen, meinen Schlafmangel lockerer zu nehmen.
Ab der sechsten Lebenswoche kann man ja angeblich damit beginnen, eine Routine für das Baby einzuführen, die dabei hilft, den Rhythmus zu finden und besser zu schlafen. Dies versuche ich nun weitestgehend umzusetzen.
In der Hoffnung, dass Fiona schnell merkt, dass es tagsüber viel Spannendes zu entdecken gibt und dass die Welt nachts eher langweilig ist.
Nun aber zu meinen Hilfsmitteln gegen den Schlafmangel.
Ganz oben auf der Liste steht bei mir Powernapping! Einfach mal 20-30 Minuten Ruhe gönnen und eindösen.
Mein Leben ist auch um einiges einfacher mit Musik. Musik hilft immer. Tanz dir den Schlafmangel von der Seele.
Ebenfalls habe ich gemerkt, dass es auch mal gut ist seinen Stolz auf Seite zu legen. Zumindest in der ersten Zeit.. D.h. mal die Oma nach Wäsche fragen oder jemanden die Einkäufe übernehmen lassen. Einfache Haushaltsarbeiten auch mal abgeben und sich diese Energie sparen.
Das Abwechseln der Nachtschichten am Wochenende mit Matthias hilft mir auch ungemein, meinen Schlaf wieder etwas aufzuholen.
Viel Zeit an der frischen Luft fördert die Müdigkeit von Fiona. Also gehe ich häufig mit ihr raus an die frische Luft.
Und zum Schluss kommt wohl das simpleste überhaupt. Die Dusche. Jedes Mal fühle ich mich frisch und wach nach einer ausgiebigen Dusche.
Willkommen, heute bist du 24h stilles Mäuschen in meinem Leben.
22.57h
Stillen. Ein letztes Mal für heute die Brust geben bevor die Nacht anbricht.
Pampers angelegt. Noch ein letztes Bäuerchen und alles roger für die Nacht.
Sie in meinen Armen – meine Welt ist heile. Wir schlafen gemeinsam ein.
2.22h
ein weinender Klang schleicht sich in mein Unterbewusstsein- große Augen starren mich an.
Kaum wach. Ein Geruch umhüllt meine Nase.
Pampers. Aufstehen, klarkommen und das senfgelb gefüllte Päckchen eliminieren.
Sauber.
Hinsetzen, um nicht direkt einzuschlafen.
Stillen Klappe die erste.
Tausend Feuerameisen krabbeln durch deine Brust. So fühlen sich die ersten Züge bei mir zumindest an.
Aua Nippel.
Leise hoffend, dass sie schnell satt und zufrieden ist.
2.50h
Das zufriedene Milchgesicht. Sie gähnt. Jaaaa, geschafft. Zeit für Bäuerchen.
Selten nur ein Bäuerchen. Meistens ein ganzer Schwall Babykotze.
Vorbereitung ist alles. Das Mulltuch auf die Schulter geschmissen, Haare hoch und lets go.
Freunde ich sag‘s euch kein sexy Anblick.
Kopf gegen die Wand gelehnt – eine Brust raushängend.
Sind es nicht die Geräusche meines Babys die mich wecken ist es der grölende Ton des Schnarchen meines Freundes.
Fuck.
3.33h
Fiona quengelt. Das Bauchwehmonster klopft an die Türe. Die Verdauung setzt ein. Der Bauch steinhart. Die Kleine liegt nun in meinen Armen. Ich massiere ihren Bauch. Nichts.
Dann stehe ich auf und mache ihr ein Körnerkissen. Wärme hilft auch oft.
Yuppie sie schläft ein.
3.50h
Fuck.
Sie wird wieder wach. Hat offensichtlich immer noch weh. Da hilft nur noch der Magic Finger.
Um ihre Verdauung zu unterstützen. Kleiner Finger zum Nuckeln geben. „Nomm, nomm, nomm“
Es hilft. Mit und mit schlummert sie ein.
Mit meinen Finger in ihrem Mund schlafe auch ich wieder ein.
5.30h
Fiona weint. Erneut.
Ich werde kaum wach.
Mein Nacken schmerzt.
Nicht aufregen, Jenni.
Ich schaukel sie in meinen Armen. Küsse sie und trotz totaler Übermüdung spüre ich pure Liebe.
Stillen Klappe die Zweite.
Mit ihr im linken Arm und der Wasserflasche im Rechten habe ich das Gefühl kurz vor den Koma zu stehen.
Neben mir Matthias der schnarcht.
Alles klar. Wach bleiben. Durchhalten.
Ich lese Blogbeiträge der Menschen da draußen.
Hält den Geist fit.
06.00h
Endlich fertig. 10 Artikel später und 2 Brüste leerer ist Madame endlich satt.
Zeit für Bäuerchen.
Schlafenszeit.
06.15h
Matthias Wecker klingelt. Ein penetranter Ton lässt mich sofort wach da liegen. Das ist der Moment wo ich mich innerlich das erste mal etwas aufrege.
Der Wecker geht nicht ein Mal. Nein. Dieser fucking Wecker geht einfach im zwei bis fünf Minuten Takt bis 06.45h oder 07.00h durch.
07.30h
Matthias geht aus dem Haus.
Ein Abschiedskuss und dann bricht der Tag auch schon an. Ich versuche noch irgendwie Schlaf nachzuholen.
8.30h
Fiona ist endgültig wach.
Total erledigt entscheide ich mich also dafür, dass es keinen Sinn mehr hat liegen zu bleiben.
Kaffee. Am Liebsten literweise.
Ich Schaukel die Kleine hin und her. Todmüde und gleichzeitig glücklich sitzen wir dort auf dem Sofa.
Erstmal die Hunde und Katze kuscheln.
Wir schlummern wieder ein.
09.47h
Fuck Kaffee vergessen.
Hungerterror.
Brust die erste.
Dann den Pamperspo frisch machen.
Brust die zweite.
Bäuerchen.
Und wieder Babykotze im Haar.
10.27h
Sie schläft endlich wieder.
Jetzt aber. Kaffee.
Ich lege Fiona ins Nestchen.
Ooh man schmeckt dieser Kaffee gut.
Zeit für eine Dusche.
11.00h
Ich trage Fiona samt Nestchen mit ins Bad.
Endlich Zeit für die tägliche Körperhygiene.
Zähne putzen und dann ab unter die Dusche.
Richtige Me time.
Nach 2 Minuten fängt Fiona wieder an.
Es ist, als wäre ihre Superkraft genau dann zu knatschen wenn ich anfange meine Zeit zu genießen.
11.20h
Ich mache den Föhn an. Denn das ist ein wundersames Geräusch welches sie meistens instant in den Schlaf katapultiert.
Ich packe klein Äffchen in meine Trage. Schnappe mir meinen zuckersüßen Hund und gehe eine Runde spazieren.
11.30h
Diese frische, herbstliche Luft.
Die Bäume.
Das knistern unter den Füßen.
Erholung pur.
Wach werden angesagt.
12.30h
Ich öffne die Wohnungstüre.
Alle knock-out.
Zeit, etwas zu schaffen.
Ich versuche Minime abzulegen.
Hoffentlich schläft sie weiter.
Uff, geschafft.
13.00h
Ich knalle so ziemlich alles was ich kann in die Waschmaschine. Waschen hat sich mit Baby zum fast täglichen Ritual entwickelt.
An.
Spülmaschine ausräumen steht auf dem Plan.
Geschafft.
Dann würde ich gerne noch schnell staubsaugen.
Nachdem ein Zimmer geschafft ist höre ich schon das Geschrei aus dem Laufstall.
Terrorzwerg ist wach.
Also staubsaugen abgebrochen. Erstmal Windeln wechseln angesagt.
Dann wieder die Milchbar eröffnen.
14.30h
Die Zimtschnecke versuche ich wieder abzulegen.
Langsam tritt auch meine Müdigkeit wieder ein. Doch ich will noch was schaffen. Muss noch einiges schaffen sage ich mir.
Ich beziehe also das Bett neu und staubsauge zu Ende.
15.30h
So, endlich …. mein Kaffee.
Voller Elan setze ich mich an den Tisch.
Mein schlaues Buch vor mir. Tablett und eine Tasse Kaffee daneben.
Me time.
Ich fange an zu brainstormen.
Mein erster Satz wird getippt und dann fließen die Worte von alleine.
Wie ein Wasserfall lasse ich es einfach laufen.
16.17h
Piep, piep.
Ton des Grauens.
Waschmaschine fertig.
Wäsche aufhängen.
Weiterschreiben.
17.15h
Oh fuck.
Habe die Zeit total vergessen.
Kochen. Matthias kommt jetzt gleich von der Arbeit. Mein Magen knurrt. Ich sollte kochen.
Also fix was gezaubert.
18.16h
Guten Appetit.
Eigentlich wollte ich mich heute doch noch hingelegt haben.. wo ist die Zeit denn bitte hin?
18.38h
Abräumen.
Erneut schreit Minime.
Also huckeln was das Zeug hält.
Dann ist wieder die gute alte Pampers dran.
Mit ihr auf dem Arm setze ich mich dann aufs Sofa.
Kuscheln, reden und mit ihr „spielen“ stehen nun auf den Programm.
19.17h
Jetzt kommt der Hungerterror wieder zum Vorschein. Also heißt es wieder wie immer. Brust raus und los.
In dieser Zeit überfliege ich nochmal das Geschriebene. Korrekturlesen.
Alles klar.
Ich bin zufrieden.
Mein Kopf leer. Emotionen auf dem Papier.
Perfekt.
20.00h
Sie ist gesättigt. Schläft in meinen Armen tief und fest. Ich traue kaum noch zu bewegen.
Kuscheln bis der Arzt kommt.
Zum Glück geht Matthias mit den Hunden. Meine Beinen würden mich wohl keinen Meter mehr tragen.
Einfügen des Textes.
Formatieren.
Fotos anhängen.
Yep, gefällt mir.
20.47h
Ich bin todmüde.
Zähne putzen und ab ins Bett.
Ich liebe es so sehr in ein frisch gewaschenes Bett zu schlüpfen.
21.00h
Eingeschlafen.
22.39h
Das Geschrei des Hungers lässt mich halb benebelt wach werden.
Schon?
Klarkommen.
Mein Kind ernähren.
Ein qualvolles Gefühl wach zu bleiben.
Die Müdigkeit übermannt mich.
Also Plan B. Raus aus dem Bett.
Windeln wechseln und im Sitzen weiterstillen.
Ich schalte meine Serie ein um wach zu bleiben.
23.00h
Bäuerchen machen und hoffentlich schnell ablegen.
Ich falle wieder ins Bett.
Meine Augen bekomme ich kaum offen gehalten.
23.18h
Das Bauchwehmonster ist wieder da.
Rettung naht. Körnerkissen wird gewärmt.
Heute geht es zum Glück schnell vorbei.
23.45h
Ich drehe mich auf den Bauch und merke wie mein Körper entspannt. Ich sage der Welt gute Nacht.
Ein Wort, welches man mit einem hashtag verziert unter jedem zweiten Post findet.
Doch was bedeutet dies eigentlich genau?
Für mich bedeutet es meine Prioritäten neu zu ordnen. Die eigenen Bedürfnisse erstmal hinten anzustellen.
Du kennst die Bedeutung, wenn du trotz perfekter zeitlicher Organisation nie schaffst pünktlich irgendwo zu erscheinen.
Für mich bedeutet es um 20h völlig k.o. Im Bett zu liegen und dauerhaft mit 5 Stunden Schlaf auszukommen.
Es bedeutet die 10 Minuten unter der Dusche täglich als „Me time“ anzuerkennen und das Wort „Ruhe“ komplett neu zu definieren.
Für mich bedeutet es auch Streit auch mal zu ignorieren, nicht nur zum eigenen Wohle, sondern weil ich meinem Baby jeglichen Stress ersparen möchte.
Es bedeutet unabsichtlich mit Socken in Sandalen vor die Türe zu gehen, weil man so beschäftigt ist alles fürs Baby mitzunehmen, dass du völlig vergisst, wie du selber aussiehst.
Für mich bedeutet das Wort Momlife aber auch bedingungslos zu lieben. Bei all dem Schlafmangel nicht genervt, sondern glücklich zu sein.
Wie kommst du darauf dir einen Pitbull anzuschaffen?
Dazu kann ich nur sagen, ja es ist mein erster eigener Pitbull aber ich habe schon mehrfach Erfahrung im Umgang mit Pitbulls gemacht. Schon lange war ich aktiv im Tierschutz unterwegs.
Als Kind bin ich teilweise auf einer Schäferhundzucht aufgewachsen und dann habe ich 2015 während 6 Monate einen Hunde-Resozialisierungsschein in Frankreich absolviert.
Dieser erlaubt mir, schwer resozialisierte Hunde zu trainieren und weiterzuvermitteln. Familien zu finden, warme Plätze zu sichern und kein Leben im kalten Zwinger.
Diese Erfahrung war hart, hat mir aber gezeigt wie wichtig es ist, sich für diejenigen, die keine Stimme haben einzusetzen. Unter den 200-220 Hunden, die es dort gab, sind immer die selben Rassen im Zwinger geblieben. Meistens fanden die Welpen/Neuankömmlinge schneller neue zu Hause als alle Hunde, welche den Titel ‘Listenhund’ trugen.
Es hat mich zu riefst verletzt wieviele Menschen sich von Titeln, welche der Mensch erschaffen hat, einschüchtern lassen. Ohne das Tier auch nur anzuschauen entschieden sich die meisten instinktiv für eine ‘umgängliche’ Rasse. Ich kann nur sagen, dass da der Ursprung meiner Liebe zu Listenhunden aufkam.
Ich kümmerte mich 6 Monate intensiv um die kategorisierten Hunde. Dogo Argentinos, Amstaffs, Pitbulls und Cane Corsos. Es war herzzerreißend was diese Tiere schon durch Misshandlung , etc. durchmachten und vertrauten mir trotzdem (nicht ganz auf Anhieb) aber zum Schluss hin umso mehr.
Seitdem wusste ich, es muss was an der Ansicht, wie man diese Hunde sieht geändert werden. Menschen müssen aufgeklärt werden, dass nur weil sie als gefährlich eingestuft werden, nicht zwingend gefährlich sind.
Hasse sie nicht, nur weil du Angst vor ihnen hast. Verurteile sie nicht, nur weil du sie nicht kennst.
Ich wusch mir die Tränen ab und atmete tief durch. Es ist der 4. Januar und ich hätte nie gedacht dass das neue Jahr 2020 so dramatisch beginnen würde.
Matthias sitzt neben mir und ich hatte den Eindruck, dass mein Herz aus meinem Körper springt. Ich hatte solche Angst.
Nichts war wie es soll. Wir saßen einfach da. Auf den Bett. Wohnten bei meinen Schwieger Eltern und am Montag sollte meine neue Arbeit starten. Ich fühlte mich komisch… Anders… Also machten wir den Test.
Dieser Test sollte mein ganzes Leben verändern.
Meine Intuition schrie mir aus der Seele. Dort saßen wir. Vor diesem Test. In dieser beschissenen Situation. Matthias starrte regelrecht auf dieses Ding. Ich versuchte krampfhaft nicht drauf zu schauen. Ich sah Matthias an, weil es mich beruhigte.
Plötzlich, da! Ein Lächeln in seinem Gesicht. Das muss heißen, der Test ist negativ.
Er sagte innerhalb weniger Sekunden: „ alles klar, du bist schwanger. Da sind zwei Striche.“
Geschockt und verzweifelt wie ich war, wiederholte ich nur mehrmals: „ warte ab, der Strich verschwindet noch.“
Mit diese Überzeugung brach ich auch schon in Tränen aus. Pure Hilflosigkeit. Unverständnis gegenüber Matthias, welcher mir lächelnd sagte: „ Schatz, der zweite Strich wird nicht verschwinden.“
Oh mein Gott! Wir kriegen ein Baby!
Die Lage erschien aussichtslos. Ohne Hoffnung. Dies war definitiv nicht der perfekte Zeitpunkt.
Nachdem ich, unachtsam wie ich bin, die Holztreppe mit meinem Steißbein knutschte, fuhren wir nach einer schlaflosen Nacht ins Krankenhaus, wo wir auch erfahren sollten, wie weit ich schon war.
Immer noch unter Schock und überzeugt dass niemand davon erfahren sollte, lege ich nun in diesem Krankenhaus Bett. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Ich schaffe das nicht ging mir die ganze Zeit durch den Kopf.
Matthias hielt die ganze Zeit fest in meine. Bitte lass mich nicht los.
Da war er auch schon, der Arzt mit Blutergebnissen. Mein Herz pocht. Angst überkommt mich. „Frau Kniepen, sie sind circa in der vierten Woche schwanger“, sagte er.
Der Arzt kannte an meiner Reaktion, dass ich mir noch nicht schlüssig war, wie es weitergehen sollte. Er drückte mir ein Papier in die Hand und meinte ich solle einen Notfalltermin bei einer Gynäkologin machen. Einmal zu Hause angekommen tat ich dies sofort. Ich sprach mit zittriger Stimme auf den Anrufbeantworter.
Komischerweise hatte ich das ständige Bedürfnis zu duschen… Als könne ich die Situation einfach in meinem Körper spüren. hab schon Matthias ständig bei mir war, fühlte ich mich so alleine. Denn schließlich bin ich schwanger. Nicht er.
Ich musste meine Gedanken ordnen. Vor allen Dingen aber meine Gefühle.
Ich sprach unter dem fließend Wasser zusammen. Verloren in meinem eigenen Körper. Gefangen in meiner Gedanken, welche plötzlich widersprüchlicher nicht sein konnten.
Was mir in meinem Kopf so klar erschien, fühlte sich plötzlich so falsch an.
Am nächsten Tag, hatte ich auch schon den Termin bei der Bühne Kolloge an. Da ich Meister der Verdrängung bin, wollte ich am liebsten einfach abhauen.
Alles ignorieren. Fliehen.
Sie gab mir die Nummer von einer Frau, welche mir bei diesem Schwangerschaftskonflikt helfen sollte.
Am nächsten Tag, hatte ich auch schon den Termin bei der Gynäkologin an. Da ich Meister der Verdrängung bin, wollte ich am liebsten einfach abhauen. Alles ignorieren. Fliehen. Sie gab mir die Nummer von einer Frau, welche mir bei diesem Schwangerschaftskonflikt helfen sollte?
Diese Konfliktberatung nennt sich Prisma. In Belgien ist es so, dass nur diese Frau ein Dokument ausstellen darf, welches die Abtreibungsklinik braucht, um eine Abtreibung durchführen zu können.
Wie dem auch sei, die Gynäkologin zeigte uns nun die befruchtete Zelle. Bestätigte uns die Schwangerschaft.
Ich wollte mit niemandem darüber sprechen. Matthias war jedoch der Meinung, wir sollten mit einem Mitglied umgehend darüber sprechen.
Ich hingegen, wollte mir erst mal über die Situation im Klaren werden. Mit mir selbst ins Reine kommen. Wieso? Etwa weil ich weiß, dass ich dich vielleicht doch wollte? Oder vielleicht doch weil ich egoistisch war und meinte mein Leben alleine führen zu müssen?
Mein Herz und mein Verstand arbeiteten gegeneinander.
Ich sprach mir also bei dieser Konfliktberatung all den Ballast von der Seele. Die Beraterin merkte schnell den Zwiespalt in mir. Sie wollte, dass ich meiner Seele etwas Ruhe und Klarheit gönne.
Zurück zu Matthias. Ich war ihm so unendlich dankbar. Je mehr ich mich isolierte, umso mehr fühlte ich mich unter Druck gesetzt eine Entscheidung zu treffen. Doch immer an meiner Seite, Matthias.
Ich empfand Scham, weil ich manchmal dachte, es sei nicht der richtige Weg, jetzt ein Kind zu kriegen. Ich befürchtete unsere Beziehung sei zu jung um einer solchen Last gewachsen zu sein.
Bei ihm fühlte ich mich zu Hause.doch wir hatten uns noch nichts aufgebaut. Saßen hier, in dem Haus seiner Eltern, mit zwei Hunden, tausenden Wohnungabsagen und einem Kätzchen. In solch einer Situation sollte man doch kein Baby kriegen oder?
Eins war klar. Wenn wir das schaffen wollten, mussten sich einige Dinge verändern!
Ich hatte immer schon Angst davor, mich emotional zu binden. Also fand ich mich schon damit ab, ohne Matthias diesen Weg zu beschreiten. Ich muss.
Muss mir sicher sein, dass ich alles auch alleine schaffen könnte. Diese Sicherheit brauche ich mehr als alles andere, das einzige ist, worauf ich vertrauen kann.
Dann kam der Moment, an dem Matthias ist deine Eltern gesagt hat. Ich war stinksauer. Fühlte mich total in die Enge gedrängt. Das war der Moment.
Ich musste es auch meiner Mutter sagen. Es fühlte sich an wie eine Achterbahn aller möglichen Emotionen in den Bruchteil einer Sekunde.
Meine Mutter war unglaublich geschockt, man sah trotzdem, dass sie sich freute. Sie machte sich jedoch starke Sorgen, da wir in einer solch schwierigen Situation stecken. Nun wurde es konkret. Es wurde ausgesprochen.
Ich fühlte mich trotzdem direkt aufgefangen. Meine Mutter und ihr Partner standen zu meiner Entscheidung. Egal wofür ich mich im Endeeffekt entscheiden würde. Sie wies mich auf meine Verantwortung hin und dass ich mittlerweile zu alt sein, um mich nun vor der Konsequenz zu drücken
Wir entschieden uns dann für das Baby!
5-8 Schwangerschaftswoche
Alles ging plötzlich sehr schnell. Schon im Februar fanden wir unsere neue Wohnung. 87 m², Garten, Kinderzimmer, Atelier, alles was wir uns erhofften. Somit zogen wir innerhalb von drei Tagen bei meinen Schwiegereltern aus.
Endlich hatten wir unseren eigenen Rückzugsort. Etwas Ruhe ist eingekehrt.
Täglich von Übelkeit geplagt, bereitete ich mich mental darauf vor, ein Kind in meinem Bauch zu tragen.
Es schien mir die meiste Zeit einfach nur unreal.
Ich verfluchte es wie die Pest. Nicht das Baby, sondern diese Verdammte Übelkeit. Ständig saß ich da, mit einem Eimer in der linken Hand und mit einem Ingwertee in der rechten Hand.
Zusätzlich kam die Gereiztheit .. bedingt durch diese unglaubliche Hormonumstellung. Ein ständiges emotionales Wechsel Bad. Dann schließt sich auch noch die Müdigkeit ein. Das alles zusammen ergab einen fast unerträglichen Cocktail.
Die Jeans fing an zu zwicken, ich nahm stetig zu und ich fühlte mich einfach nicht mehr wohl in meinem Körper. Ich spürte, dass mein Selbstbewusstsein Stück für Stück verschwand. Meine Brüste taten bei jedem Schritt weh. Ich schien plötzlich überall Schwangere zu sehen.
Die Welt um mich rum veränderte sich. Ich veränderte mich.
Nun weiter, der erste Ultraschall mit Matthias zusammen. Mit der Entscheidung im Schlepptau, das Baby zu behalten. Es war ein überwältigender Moment. Als die Gynäkologin mir das Herz zeigte, finde ich sofort an zu weinen. Wir waren überwältigt und spürten sofort so unglaublich viel Liebe füreinander.
Es waren nur 2,5 cm, aber 2,5 cm pure Liebe.
9-12 Schwangerschaftswoche
Die ständige Kotzerai ging weiter. Parfüms oder Deos wurden unerträglich. Meine Geruchsempfindlichkeit war extrem.
Mein Becken fing an zu schmerzen und meine Brüste ertragen kaum noch bewegt Berührungen.
Ein weiterer Ultraschall. Du bist nun circa 18 g schwer und 7 cm groß. Deine Arme und Beine wachsen so langsam und ich werde stolz, doch ich sehe dich noch nicht vor mir. Das Ganze immer noch unrealistisch.
Mittlerweile habe ich auch jegliche Allergien entwickelt. Gegen das Schwangerschaftsöl, Duschgel jeglicher Art, Tabletten, alles mögliche… Ständig fühlte ich mich als hätte ich starke Perioden Schmerzen.
Die Übelkeit mein ständiger Begleiter.
13-16. Schwangerschaftswoche
Ich kann mich nicht mehr konzentrieren, vergesse so gut wie alles. Ein Gehirn wie ein Sieb. Doch okay, die Übelkeit lässt endlich langsam nach.
Meine Lieblingsbeschäftigung, Spaziergänge mit meinem Hund. Doch auch Nähe zu Matthias ist Priorität. Ich will ständig in seinen Armen liegen. Brauche diese Nähe. Weine oft ohne wirklichen Grund.
Meine Oma, der Mensch, der mir so wichtig war, lag auch noch im Krankenhaus. Nachdem sie den Krebs bekämpft hatte, lag sie nun da mit einer schweren Lungenembolie. Knapp dem Tode entkommen.
Dann veränderte sich sowieso alles. Der COVID-19 Virus klopfte an der Türe unserer Gesellschaft.
Es sollte unsere gesamte Gesellschaft verändern. Warum gerade jetzt? Genau jetzt, wo ich schwanger war. Ich sollte ein Baby bekommen und es auch noch direkt in eine ungesunde, kranke Welt gebären?
Es hieß nun Lockdown. Völlige Isolierung von allem. Keiner durfte vor die Türe. Risikogruppen jeglicher Art sollten soziale Kontakte vermeiden.
Zum ersten Mal schwanger und dann darf ich auch noch niemanden sehen?
Die erste Wölbung war ganz klar zu erkennen. Das Ziehen im Bauch wurde so stark, dass ich oft nicht mehr wusste wohin mit mir. Laut Ärztin war dies normal. Die Mutter Bender denen sich und daher kam auch diese Rückenschmerzen. Auf dem Bauch schlafen? Unmöglich!
15 cm und 220 g wuchsen weiter in meinem Körper. Nun konnte man auch die Gehirnhälften sehen. Alles bildete sich immer klarer. So langsam freute ich mich auf die Aufklärung deines Geschlechts.
17-20. Schwangerschaftswoche
Leider durften wir während Corona nicht fliegen, sonst wäre ich jetzt in Spanien. Fast jeden Abend nutzte ich die Badewanne.
Es lindert meine Bauchbeschwerden, und die Rückenschmerzen. Alle sagen einem gut man aussehe und wie Strahl die hau doch sei. Ich werde wahnsinnig! Man fühlt sich wie ein Wal! Ich fühlte mich gar nicht weiblich oder sexy.
Heben durfte ich nun gar nicht mehr und Massagen wurden zu dem schönsten Gefühl auf der Welt. Das eigene Spiegelbild liest einen losheulen wie ein Schlosshund.
Nichts passte mehr. Klamotten musste ich mir nun von anderen leihen. Von Kleidergröße 34 auf Kleidergröße 40.
Dann beschloss ich, mich auf die schönen Dinge zu konzentrieren. In einem abendlichen Lagerkoller wegen COVID-19 entschloss ich dann, dein Zimmer zu gestalten. Somit strich ich deine Wand und lies meiner Kreativität freien Lauf. In diesem Moment steht die Vorfreude ins Unermessliche.
Ich fing an im Internet zu stöbern und mich einzulesen, was man denn alles so brauchen würde. Die Liste der Dinge die uns fehlten war endlos. Der Druck wurde wieder groß.
Doch dann… Fühlte ich dich. Zum ersten Mal spürte ich deine Bewegungen. Ein unheimliches doch überwältigendes Gefühl. Du bist da! Mein Körper, dein zu Hause.
Nun kam auch der Moment, an dem ich dich wahrgenommen habe. Mich wirklich auf dich freute. Ich fing an du zu sagen.
Der große Ultraschall. Heute sollten wir erfahren, ob du ein Mädchen oder ein Junge werden würdest.
Die Ärztin war sich nicht sicher. Sie tendierte zu 80 % zu einem Mädchen, konnte es jedoch nicht klar sagen, da du deine Beine zusammendrücktest.
Kurz darauf kam der Ultraschall, in dem deine Organe gecheckt worden. Alles perfekt. Dein Herz, dein Hirn, dein Körper. Diese Ärztin, bestätigte mir schlussendlich dass du ein Mädchen werden würdest.
In diesem Moment fing ich an dich über alles zu lieben. 380 g schwer und circa 25 cm warst du nun.
21-24. Schwangerschaftswoche
Klamottentechnisch war ich nun komplett umgestellt. M ist nun meine Größe. Tschüss XS. Sport? Unmöglich! Sex? Eher selten. Mein innerer Monk? Voll und ganz da.
Dein Zimmer dann immer mehr Gestalt an. Sterilisierter, Flaschenwärmer, Beistellbett, Kinderwagen, Deco und die ersten Baby Klamotten fanden sogar Einzug. Wir freuten uns so sehr auf dich.
Der Bauch ist nun riesig, die Beine unglaublich unproportioniert und mein Hintern fett wie noch nie. Nun wiegst du circa 600 g und bis 36 cm groß. Dein Gesicht konnte man nun schon richtig erkennen.
Ständig spüre ich dich strampeln, du bewegst dich fast ohne Pause.
25-28. Schwangerschaftswoche
Aufstehen. Pipi.
Essen. Pipi.
Gehen. Pipi.
Schlafen. Pipi.
Egal was man auch machte, die Blase spielt nicht mit. Ständig musste ich pinkeln. Mein Bauch war nun richtig groß und das Atmen durch die Mundmaske war die Hölle. Die Kurzatmigkeit wurde fast unerträglich.
Mama und ich fuhren nach Aachen. Nach 4 Stunden haute ich mich sofort wieder aufs Ohr. Es war so unglaublich anstrengend. Mittlerweile hatte sich auch gut Wasser in meine Beine eingelagert. Hinzu kommt eine brütende Hitze. Juni war der trockenste Monat seit 20 Jahren. Schlafen und pinkeln gehörten zu meinen Tagesbeschäftigungen.
Beim Nießen, lachen oder Husten verirren sich gerne mal Tröpfchen ins Höschen. Nachts kam ich kaum zum Schlafen, da die Kurzatmigkeit, das Sodbrennen oder die Wadenkrämpfe mich wach hielten.
Die Rückenschmerzen waren brutal, und das Becken hat mich oft weinen lassen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir auch endlich eine Wickelkommode für dich gefunden. Dein Zimmer war so gut wie fertig.
So langsam fange ich wirklich an, mich zu nerven. Mein Körper hielt die Strapazen nicht länger aus. Doch dann strampelst du wieder und ich erinnerte mich wie wichtig du mir bist.
Nun machte ich mir auch endlich Gedanken um das Thema Hebamme. Zum Glück gibt es die Tante von Matthias. Und die Liebe Gitte ist
Ich wiegte mittlerweile 74 kg und habe somit ganze 11 kg zugenommen. Meine Gedanken kreisten um die Geburt.
Wassergeburt, Kaiserschnitt oder normale Entbindung?
Ich empfand alles als ein Gemisch aus Angst und Vorfreude. Matthias ist ganz doll verliebt in meinen Bauch. Er sprach ganz oft zu dir Mann sagte, dass er dich liebt. Dein Name steht nun auch endlich fest. Es hörte und fühlte sich direkt richtig an
Fiona Fee Emonts
Das Glücksgefühl stieg nun täglich an. Dein Name, war eine relativ lange Geschichte. Ursprünglich wollten wir dich nur Fee nennen. Da aber ein Fabelnamen nicht erlaubt war, überlegten wir weiter. Wir wollten unbedingt Fee in deinen Namen einbringen.
Es fehlte uns nur noch ein Name, welcher das ganze stärkt. Du solltest eine starken Namen bekommen. Einen Namen, einer Frau, die etwas erreichen würde.
Als wir den Namen Fiona aussprachen, mussten wir direkt, das bist du.
Fiona kommt aus dem gällischen und bedeutet die Weiße, die Reine.
Der Termin bei der Gynäkologin war am 12. Juni, und dein Kopf war bereits unten im Becken. Deine Beinchen lagen genau unter meinem Magen. Du wogst stolze 1126 g und warst ca 40cm groß. Man konnte klar deine Stupsnase und Lippen erkennen. Deine Fingerchen sah man auch schon.
29-32. Schwangerschaftswoche
„Bist du gerne schwanger?“ fragen mich die Leute ständig. Wie formuliere ich es, ohne dass mich die Leute wie ein Monster sehen? Nein. Nicht wirklich.
Nicht falsch verstehen… Ich freute mich auf das Baby und würde jetzt schon alles für dich tun. Aber eine Schwangerschaft ist für mich in erster Linie Mittel zum Zweck. Das Ergebnis liebe ich 1000 mal mehr als den Umstand.
Bedeutet aber trotzdem nicht, dass ich das Wunder in meinem Körper nicht zu schätzen wüsste. Die Faszination bleibt trotzdem erhalten. Die Faszination, was mein körperfähig ist zu leisten. Doch ohne das Resultat „Baby“ wäre das schwanger sein definitiv nicht mein favorisierter körperlicher Zustand.
Ich würde mir wünschen, dass Mütter/Schwangere weniger vorwurfsvoll gegenüber anderen Müttern/Schwangeren wären. Dass Frauen endlich aufhören so hart mit anderen ins Gericht zu gehen. Gerade Schwangerschaften könnten unterschiedlicher nicht sein. Ich hätte mir das am Anfang nie erträumen lassen, wie hart deine Schwangerschaft wirklich sein kann.Schwangerschaften könnten unterschiedlicher nicht sein. Ich hätte mir das am Anfang nie erträumen lassen, wie hart deine Schwangerschaft wirklich sein kann.
Nach dreimonatiger Kotzphase gefolgt von Becken und Rückenproblemen, welche Hand in Hand mit der Gewichtszunahme gingen, habe auch ich diese Meinung geändert.
In der 31. Schwangerschaftswoche wurden mir acht Wirbel eingerenkt, da mein Becken einen Schiefstand erlitten hatte. Das Becken sollte in der 36. Woche gerichtet werden, da ich teilweise wie ein Käfer auf dem Rücken lag und nicht mehr alleine hochkam.
Trotz all den Schmerzen bin ich unglaublich glücklich, dass du, mein Baby, gesund ist und von all meinen körperlichen Schmerzen nichts mitbekommt.
33-37. Schwangerschaftswoche
Zum Ende hin wurde es denn wirklich hart. Keine einzige Nacht konnte ich mehr durchschlafen. Die Schmerzen in meinem Rücken waren wirklich schlimm. Spaziergänge mit meinem Hund waren leider auch nicht mehr möglich.
Ich hatte unfassbar an Gewicht zugelegt, mittlerweile waren es knapp 18 kg.
Das Selbstbewusstsein leidet wie ein Straßenhund. Ich fühlte mich gar nicht mehr wohl in meinem eigenen Körper. Wie gefangen in ihm.
Ich hatte endlich mal meine Kliniktasche gepackt. Ich drückte mich davor, doch ich wusste irgendwann muss ich es tun.
Dann war ein schockierendes Ereignis. Matthias und ich haben uns heftig gestritten. Was sehr lange Zeit nicht mehr vorgekommen war. Ich fing an zu bluten, lag auf dem Badezimmer Boden, und war wie erstarrt.
Dann fuhren wir das erste Mal ins Krankenhaus. Ich war circa in der 35. Schwangerschaftswoche. Ich hatte wirklich starke Angst um dich. doch zum Glück, ging es dir gut. Und der Muttermund war noch komplett geschlossen.
Ich hatte sehr stark mit Senk- und Vorwehen zu kämpfen. Jede Frau, die weiß wie es sich anfühlt, weiß wie schmerzhaft es sein kann.
Ich war oft beim Gynäkologen, weil er schon in der 36. Schwangerschaftswoche Verdacht auf eine Gestose hatte. Dann war ich ein einem Tag bei der Hebamme zur Beratung. Zur Vorbereitung auf die Geburt.
Wir sprachen noch darüber, dass das Baby mit Sicherheit etwas früher kommen würde als geplant. Es war eine brütende Hitze. 32°, unerträglich.
Ich informierte mich, wie es sich wohl anfühlt würde, wenn die Fruchtblase springen würde. Ab welchem Zeitpunkt genau ich merken würde, dass es Wehen sind, die die Geburt einleiten würden. Ich informierte mich über alles um mich so gut wie möglich auf den Moment vorzubereiten.
Am nächsten Tag war ich mit meiner Mutter einkaufen, diese war geschockt mich zu sehen. Ich sah anscheinend aus wie die Frau von Michelin. Ich fühlte mich auch wirklich nicht gut. Mir war schwindlig, ich sehr ständig doppelt Und mein Körper war unglaublich geschwollen. Mein Gesicht sah aus wie ein Pfannekuchen. Meine Arme schmerzten, als würden sie bald platzen wie Knackwürste.
Dann fuhren wir zur Kontrolle. Das war wohl meine letzte Kontrolle beim Gynäkologen. Danach war es soweit…
Seit Monaten suchen wir ein Dach über dem Kopf vorzugsweise mit Garten im Raum Aachen/Belgien.
Ich bin geschockt über die vielen Vorurteile der Vermieter. Nach gefühlten 100 Telefonaten und dutzenden Besichtigungen immer die selbe Reaktion:
Ohne die Hunde zu kennen gefriert ihnen schon das Blut in den Adern, wenn man die Rasse nennt.
So langsam verzweifeln wir wirklich und es macht mich total traurig zu merken, dass außerhalb unserer Community kaum Toleranz für ‘Listenhunde’ herrscht.
Die Enttäuschung, dass die Vermieter nicht mal bereit sind die Hunde kennenzulernen bevor sie direkt Nein sagen ist sehr groß. Jeder hat das Recht selber zu entscheiden wen er sich in die Wohnung holt, keine Frage. Aber direkt mit Vorurteile gegenüber den Hunden an die Sache ranzugehen ist ein Unding.
Wie soll man beweisen, dass es funktioniert, wenn man nicht wirklich die Chance dazu bekommt?
Ich frage mich warum es in der menschlichen Natur liegt, ständig nach dem Äußeren zu urteilen..
Für mich bist du die schönste Stadt auf der Welt. Entweder liebt man dich oder man hasst mich. Du bist nicht wirklich modern oder entsprichst dem typischen Schönheitsideal eine Vorzeige Stadt.
Doch dein Charme. Er zieht mich immer wieder in deinen Bann.
Oh Lüttich, deine Bürger so ranzig und abgefuckt wie du selbst. Deine Häuser, ein Mix aus Oldschool und Kunst.
Dein Wetter, so grau wie die Gemüter deiner Bevölkerung.
An jeder Ecke gibt es etwas zu sehen. Etwas Neues zu fotografieren. Dein Freitagsmarkt war das Beste.
Oh Lüttich, drei Jahre lang warst du meinen zu Hause.
Ein zu Hause, welches ich geliebt habe. Viele Kilometer habe ich zurückgelegt. Stunden lang bin ich durch deine Lichter geirrt.