So eine Sache mit dem Schlaf

Schlafmangel auszugleichen ist dank meines Terrorzwerges gar nicht mal so einfach.

Mir sagte mal jemand damals, dass sich das Baby circa 16-18 Stunden Schlaf pro Tag gönnt.

Pustekuchen. Tatsächlich kommen manche Babys von Anfang an mit 12 Stunden Schlaf oder noch weniger aus. Dazu gehört natürlich mein kleiner Terrorzwerg.

Sie ist immer dann besonders munter, wenn Mama und Papa im Land der Träume weilen wollen.

Also habe ich mich auf der Suche nach Strategien begeben, die mir helfen, meinen Schlafmangel lockerer zu nehmen.

Ab der sechsten Lebenswoche kann man ja angeblich damit beginnen, eine Routine für das Baby einzuführen, die dabei hilft, den Rhythmus zu finden und besser zu schlafen. Dies versuche ich nun weitestgehend umzusetzen.

In der Hoffnung, dass Fiona schnell merkt, dass es tagsüber viel Spannendes zu entdecken gibt und dass die Welt nachts eher langweilig ist.

Nun aber zu meinen Hilfsmitteln gegen den Schlafmangel.

Ganz oben auf der Liste steht bei mir Powernapping! Einfach mal 20-30 Minuten Ruhe gönnen und eindösen.

Mein Leben ist auch um einiges einfacher mit Musik. Musik hilft immer. Tanz dir den Schlafmangel von der Seele.

Ebenfalls habe ich gemerkt, dass es auch mal gut ist seinen Stolz auf Seite zu legen. Zumindest in der ersten Zeit.. D.h. mal die Oma nach Wäsche fragen oder jemanden die Einkäufe übernehmen lassen. Einfache Haushaltsarbeiten auch mal abgeben und sich diese Energie sparen.

Das Abwechseln der Nachtschichten am Wochenende mit Matthias hilft mir auch ungemein, meinen Schlaf wieder etwas aufzuholen.

Viel Zeit an der frischen Luft fördert die Müdigkeit von Fiona. Also gehe ich häufig mit ihr raus an die frische Luft.

Und zum Schluss kommt wohl das simpleste überhaupt. Die Dusche. Jedes Mal fühle ich mich frisch und wach nach einer ausgiebigen Dusche.

Was ist euer Trick 17 bei Schlafmangel?

Der ungeschminkte Alltag einer frisch gebackenen Mama

Willkommen, heute bist du 24h stilles Mäuschen in meinem Leben.

22.57h

Stillen. Ein letztes Mal für heute die Brust geben bevor die Nacht anbricht.

Pampers angelegt. Noch ein letztes Bäuerchen und alles roger für die Nacht.

Sie in meinen Armen – meine Welt ist heile. Wir schlafen gemeinsam ein.

2.22h

ein weinender Klang schleicht sich in mein Unterbewusstsein- große Augen starren mich an.

Kaum wach. Ein Geruch umhüllt meine Nase.

Pampers. Aufstehen, klarkommen und das senfgelb gefüllte Päckchen eliminieren.

Sauber.

Hinsetzen, um nicht direkt einzuschlafen.

Stillen Klappe die erste.

Tausend Feuerameisen krabbeln durch deine Brust. So fühlen sich die ersten Züge bei mir zumindest an.

Aua Nippel.

Leise hoffend, dass sie schnell satt und zufrieden ist.

2.50h

Das zufriedene Milchgesicht. Sie gähnt. Jaaaa, geschafft. Zeit für Bäuerchen.

Selten nur ein Bäuerchen. Meistens ein ganzer Schwall Babykotze.

Vorbereitung ist alles. Das Mulltuch auf die Schulter geschmissen, Haare hoch und lets go.

Freunde ich sag‘s euch kein sexy Anblick.

Kopf gegen die Wand gelehnt – eine Brust raushängend.

Sind es nicht die Geräusche meines Babys die mich wecken ist es der grölende Ton des Schnarchen meines Freundes.

Fuck.

3.33h

Fiona quengelt. Das Bauchwehmonster klopft an die Türe. Die Verdauung setzt ein. Der Bauch steinhart. Die Kleine liegt nun in meinen Armen. Ich massiere ihren Bauch. Nichts.

Dann stehe ich auf und mache ihr ein Körnerkissen. Wärme hilft auch oft.

Yuppie sie schläft ein.

3.50h

Fuck.

Sie wird wieder wach. Hat offensichtlich immer noch weh. Da hilft nur noch der Magic Finger.

Um ihre Verdauung zu unterstützen. Kleiner Finger zum Nuckeln geben. „Nomm, nomm, nomm“

Es hilft. Mit und mit schlummert sie ein.

Mit meinen Finger in ihrem Mund schlafe auch ich wieder ein.

5.30h

Fiona weint. Erneut.

Ich werde kaum wach.

Mein Nacken schmerzt.

Nicht aufregen, Jenni.

Ich schaukel sie in meinen Armen. Küsse sie und trotz totaler Übermüdung spüre ich pure Liebe.

Stillen Klappe die Zweite.

Mit ihr im linken Arm und der Wasserflasche im Rechten habe ich das Gefühl kurz vor den Koma zu stehen.

Neben mir Matthias der schnarcht.

Alles klar. Wach bleiben. Durchhalten.

Ich lese Blogbeiträge der Menschen da draußen.

Hält den Geist fit.

06.00h

Endlich fertig. 10 Artikel später und 2 Brüste leerer ist Madame endlich satt.

Zeit für Bäuerchen.

Schlafenszeit.

06.15h

Matthias Wecker klingelt. Ein penetranter Ton lässt mich sofort wach da liegen. Das ist der Moment wo ich mich innerlich das erste mal etwas aufrege.

Der Wecker geht nicht ein Mal. Nein. Dieser fucking Wecker geht einfach im zwei bis fünf Minuten Takt bis 06.45h oder 07.00h durch.

07.30h

Matthias geht aus dem Haus.

Ein Abschiedskuss und dann bricht der Tag auch schon an. Ich versuche noch irgendwie Schlaf nachzuholen.

8.30h

Fiona ist endgültig wach.

Total erledigt entscheide ich mich also dafür, dass es keinen Sinn mehr hat liegen zu bleiben.

Kaffee. Am Liebsten literweise.

Ich Schaukel die Kleine hin und her. Todmüde und gleichzeitig glücklich sitzen wir dort auf dem Sofa.

Erstmal die Hunde und Katze kuscheln.

Wir schlummern wieder ein.

09.47h

Fuck Kaffee vergessen.

Hungerterror.

Brust die erste.

Dann den Pamperspo frisch machen.

Brust die zweite.

Bäuerchen.

Und wieder Babykotze im Haar.

10.27h

Sie schläft endlich wieder.

Jetzt aber. Kaffee.

Ich lege Fiona ins Nestchen.

Ooh man schmeckt dieser Kaffee gut.

Zeit für eine Dusche.

11.00h

Ich trage Fiona samt Nestchen mit ins Bad.

Endlich Zeit für die tägliche Körperhygiene.

Zähne putzen und dann ab unter die Dusche.

Richtige Me time.

Nach 2 Minuten fängt Fiona wieder an.

Es ist, als wäre ihre Superkraft genau dann zu knatschen wenn ich anfange meine Zeit zu genießen.

11.20h

Ich mache den Föhn an. Denn das ist ein wundersames Geräusch welches sie meistens instant in den Schlaf katapultiert.

Ich packe klein Äffchen in meine Trage. Schnappe mir meinen zuckersüßen Hund und gehe eine Runde spazieren.

11.30h

Diese frische, herbstliche Luft.

Die Bäume.

Das knistern unter den Füßen.

Erholung pur.

Wach werden angesagt.

12.30h

Ich öffne die Wohnungstüre.

Alle knock-out.

Zeit, etwas zu schaffen.

Ich versuche Minime abzulegen.

Hoffentlich schläft sie weiter.

Uff, geschafft.

13.00h

Ich knalle so ziemlich alles was ich kann in die Waschmaschine. Waschen hat sich mit Baby zum fast täglichen Ritual entwickelt.

An.

Spülmaschine ausräumen steht auf dem Plan.

Geschafft.

Dann würde ich gerne noch schnell staubsaugen.

Nachdem ein Zimmer geschafft ist höre ich schon das Geschrei aus dem Laufstall.

Terrorzwerg ist wach.

Also staubsaugen abgebrochen. Erstmal Windeln wechseln angesagt.

Dann wieder die Milchbar eröffnen.

14.30h

Die Zimtschnecke versuche ich wieder abzulegen.

Langsam tritt auch meine Müdigkeit wieder ein. Doch ich will noch was schaffen. Muss noch einiges schaffen sage ich mir.

Ich beziehe also das Bett neu und staubsauge zu Ende.

15.30h

So, endlich …. mein Kaffee.

Voller Elan setze ich mich an den Tisch.

Mein schlaues Buch vor mir. Tablett und eine Tasse Kaffee daneben.

Me time.

Ich fange an zu brainstormen.

Mein erster Satz wird getippt und dann fließen die Worte von alleine.

Wie ein Wasserfall lasse ich es einfach laufen.

16.17h

Piep, piep.

Ton des Grauens.

Waschmaschine fertig.

Wäsche aufhängen.

Weiterschreiben.

17.15h

Oh fuck.

Habe die Zeit total vergessen.

Kochen. Matthias kommt jetzt gleich von der Arbeit. Mein Magen knurrt. Ich sollte kochen.

Also fix was gezaubert.

18.16h

Guten Appetit.

Eigentlich wollte ich mich heute doch noch hingelegt haben.. wo ist die Zeit denn bitte hin?

18.38h

Abräumen.

Erneut schreit Minime.

Also huckeln was das Zeug hält.

Dann ist wieder die gute alte Pampers dran.

Mit ihr auf dem Arm setze ich mich dann aufs Sofa.

Kuscheln, reden und mit ihr „spielen“ stehen nun auf den Programm.

19.17h

Jetzt kommt der Hungerterror wieder zum Vorschein. Also heißt es wieder wie immer. Brust raus und los.

In dieser Zeit überfliege ich nochmal das Geschriebene. Korrekturlesen.

Alles klar.

Ich bin zufrieden.

Mein Kopf leer. Emotionen auf dem Papier.

Perfekt.

20.00h

Sie ist gesättigt. Schläft in meinen Armen tief und fest. Ich traue kaum noch zu bewegen.

Kuscheln bis der Arzt kommt.

Zum Glück geht Matthias mit den Hunden. Meine Beinen würden mich wohl keinen Meter mehr tragen.

Einfügen des Textes.

Formatieren.

Fotos anhängen.

Yep, gefällt mir.

20.47h

Ich bin todmüde.

Zähne putzen und ab ins Bett.

Ich liebe es so sehr in ein frisch gewaschenes Bett zu schlüpfen.

21.00h

Eingeschlafen.

22.39h

Das Geschrei des Hungers lässt mich halb benebelt wach werden.

Schon?

Klarkommen.

Mein Kind ernähren.

Ein qualvolles Gefühl wach zu bleiben.

Die Müdigkeit übermannt mich.

Also Plan B. Raus aus dem Bett.

Windeln wechseln und im Sitzen weiterstillen.

Ich schalte meine Serie ein um wach zu bleiben.

23.00h

Bäuerchen machen und hoffentlich schnell ablegen.

Ich falle wieder ins Bett.

Meine Augen bekomme ich kaum offen gehalten.

23.18h

Das Bauchwehmonster ist wieder da.

Rettung naht. Körnerkissen wird gewärmt.

Heute geht es zum Glück schnell vorbei.

23.45h

Ich drehe mich auf den Bauch und merke wie mein Körper entspannt. Ich sage der Welt gute Nacht.

3.12h

Täglich grüßt das Murmeltier.

Zeit nur für mich

Es fühlt sich an wie Sand unter den Füßen. Wie der Geruch von frisch gebackenen Keksen am Weihnachtsmorgen.

Die Me time.

Du fragst dich sicher wann genau sich eine frisch gebackene Mama wie ich Zeit für sich selber nimmt. Ganz ehrlich? Gar nicht. Die ersten Tage zumindest nicht.

Die ersten Tage möchtest du aber auch nicht wirklich Zeit alleine verbringen. Du saugst jede Minute mit deinem Baby, worauf du schließlich neun Monate sehnsüchtig gewartet hast, auf wie ein Schwamm.

Doch irgendwann schleicht sich heimlich das Bedürfnis wieder ein auch ein wenig Zeit für sich selber zu nutzen. Du sehnst dich nach ruhigen, erholsamen Momenten, wo du nur mit dir selber in einem Raum bist.

Einige Mamas werden dich dafür verurteilen, zu früh Zeit für dich zu wollen. Andere Mamas werden dir sagen du solltest dir aber jetzt so langsam mal Zeit nehmen für dich selbst.

Egal wie man’s macht, man macht es eh verkehrt. Doch das Wichtigste ist, dass du ab dem Zeitpunkt, wo du merkst Zeit für dich zu wollen, dir diese auch gönnst.

Jede Sekunde Energie tanken ist wertvoll.

Ich denke kaum eine Mama kann sich am Anfang Ganze Tage Pause gönnen. Doch hier und da mal einige Stunden ist schon in Ordnung. Dein Kind hat schließlich nicht nur einen Erzeuger, sondern auch einen Vater, der sich genauso liebevoll, wenn auch anders um dein Kind kümmern kann.

Bei mir persönlich war es so, dass ich mir das erste mal drei Wochen nach der Geburt etwas Zeit gegönnt habe.

Was ich da getan habe? Hört sich total bescheuert an, doch es war einfach nur um eine ausgiebige Dusche zu nehmen und meine Fußnägel zu schneiden.

Ja, auch so kleine Dinge wie diese weißt du dann mehr denn je zu schätzen. Du erkennst sie auf einmal als Zeit für dich an.

Es sind die kleinsten Momente, die dir vorher total selbstverständlich vorkamen. Diese Momente, die du in deiner Unachtsamkeit gar nicht als Luxus wahrgenommen hast.

Sei es der morgendliche Kaffee, die ausgiebige Dusche oder sogar die 5 Minuten auf dem Klo.

Irgendwann saugst du diese Momente genauso auf, wie die Zeit mit deinem Baby.

Ich wusste beispielsweise, dass mein Baby anfangs ca. alle 3 Stunden gestillt werden musste. Also legte ich in der Zwischenzeit die Metime ein.

Meine Meinung persönlich ist, dass eine Mutter nicht all ihre Bedürfnisse kastrieren muss, nur weil sie jetzt Mutter ist. Es bedeutet immer noch Frau zu sein. Es bedeutet immer noch Bedürfnisse zu haben.

Me time bedeutet sich Zeit frei zu schaufeln und Dinge zu tun, die man immer schon gerne getan hat.

Ich kriege zum Beispiel meinen Kopf gut frei, in dem ich mich mit einem Kaffee vor ein paar weißen Seiten setze und einfach meine Gedanken niederschreiben. Kopf frei kriegen für mich bedeutet auch einfach mal eine Runde mit meinem Hund durch den Wald zu gehen. Nur er und ich und die Bäume um mich herum.

Durchatmen kann ich bei einer entspannten Badewanne oder beim Fotografieren. Dies bedeutet ja nicht unbedingt, dass ich es zwingend alleine erleben muss. Ich kann genauso gut die me time genießen, obschon mein Baby dabei ist. Beispielsweise nehme ich Fiona mit und lege sie ins Nestchen um zu schlafen während ich mir ein Bad gönne oder ein gutes Buch lese.

Ich kann Kaffee trinken und ein Text schreiben, während sie schlafend neben mir liegt.

Mama sein bedeutet eben auch Zeit für sich neu zu definieren als im Leben zuvor ohne Baby.

Es ist anders.

Aber wertvoller.

Man weiß diese kleinen Momente mehr zu schätzen, da sie sich zu einer Rarität entwicklen. Doch ganz verschwunden sind sie nicht.

Auszeit braucht jeder mal und die sollte sich auch jede Mama mal gönnen dürfen.